26. Erbin im Geiste
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Persönliches Logbuch, Captain T'Pau

T'Pau saß in ihrem Bereitschaftsraum und überlegte, was sie tun würde, wenn Mac verloren wäre und sie dann einen der Verantwortlichen in die Hand bekäme. Sie wurde mit einem mal so wütend, dass sie selbst darüber erschrak, dann merkte sie, dass es im Zimmer unerträglich heiß wurde und erinnerte sich an ihre Kindheit, einem ganz bestimmten Tag...


Die kleine Selet ging neben ihrem Vater, sie sollte heute zum Tempel gehen, um sich zu verloben, der Bräutigam war ihr namentlich bekann, aber persönlich waren die Kinder sich nie begegnet. Soral war ein ruhiger Junge, ebenfalls 7 Jahre alt, wie Selet auch. Selet wusste auch, dass sie ihren Namen ändern würde, sobald sie verlobt war, T'Pau sollte sie heißen, nach der großen Matriarchin, die irgendwie mit Selet verwandt war.

Die Zeremonie war recht einfach, die Kinder stellten sich auf ein kleines Podest und verschmolzen ihren Geist miteinander. So waren sie ihr Leben lang verbunden, außer das Paar beschloss, nicht zu heiraten. Das allerdings wäre eine große familiäre Schande, die Selet ihren Eltern nie antun wollte. Also übergab sie bereitwillig ihren ganzen Geist Soral, der auch sofort und ohne Zögern eindrang und auch einen Teil von sich dort ließ.

Nach der Verschmelzung gab es noch einen kleinen Empfang, da auch Gäste von der Erde anwesend waren.

"Vater, wenn ich groß bin werde ich die verschiedenen Spezies erkunden und die Unterschiede erforschen!"
Sanok schaute seine Tochter erstaunt an. "Was veranlasst Dich zu so einer Idee?"
"Sieh Dir nur mal diese Terraner an, sie sind von der gleichen Art und doch völlig verschieden, so muss es bei anderen Rassen auch sein, vielleicht noch viel extremer. Ich denke, es wäre eine große Erfahrung für die Akademie der Wissenschaften, in Shi Kahr."

Varis gesellte sich zu den Beiden und gab ihre Missbilligung des Wunsches Selets bekannt. "Du wirst in Deinem Leben noch viel tun, woran Du jetzt nicht einmal denkst, also schmiede keine Pläne über Sachen, die Du unmöglich in die Tat umsetzen kannst, Du bist dazu erwählt Sorals Kinder groß zu ziehen, das bleibt Dir dann zu erforschen! Ich weiß wirklich nicht, warum Du an so etwas denkst!"

Selet zog sich in sich selbst zurück und entfernte sich von ihren Elter, stellte sich zu ihrem Verlobten.
"Soral, werde ich denn nichts tun können, außer Deine Kinder groß zu ziehen?"
Soral sah sie erstaunt an und sie fühlte, dass er diese Bemerkung lustig fand. "Aber warum solltest Du sonst nichts tun können? Bis dahin ist noch viel Zeit!"
"Ich möchte die anderen Spezies des Universums erforschen, gibt es daran etwas auszusetzen?"
"Nun ja, wenn sie es erlauben, warum solltest Du das dann nicht tun?"
Damit war die Sache für Soral erledigt und Selet spürte, dass er nicht mehr darüber sprechen wollte. Also wechselte sie das Thema. "Soral, ich werde ab heute T'Pau heißen. Ich hoffe, dieser Name ist Deiner Ehefrau würdig und ich werde mich dessen auch als würdig erweisen."
"T'Pau. So also wird meine Ehefrau genannt, das ist ein guter Name!"


Zwei Tage später ging T'Pau noch einmal mit ihrem Vater in Richtung Tempel, als in der Nähe ein Sprengsatz gezündet wurde. Sie erlitt schwere Verletzungen und die Chemikalie, die verwendet wurde, sollte noch größere Schäden hinterlassen, als die Ärzte bisher sagten.
T'Pau hatte nach ihrer körperlichen Genesung von Tag zu Tag ein immer unangenehmeres Machtgefühl. Etwas, das ihr offensichtlich niemand erklären konnte oder wollte. Sie wurde immer auf später vertröstet, doch bald konnte sie es nicht mehr ertragen und sie fragte den Meister der Kohlinaru ob er ihr nicht helfen könnte. Der willigte ein.

T'Pau und der Meister verschmolzen ihren Geist und sie fühlt, wie er geschockt zurückweicht.
"T'Pau. Ich kann Dir nicht helfen. Das kannst nur Du alleine. Aber ich werde Dir erklären, was ich gefunden habe!"
Er forderte sie auf, sich zu ihm zu setzen, schenkte ihr einen kleinen Zeremonienwein ein und begann. "Ich habe Deinen Geist durchsucht, nach der Ursache der Machtgefühle, die Du verspürst. Ich fand etwas, das mir Dein Vater einst im Geheimen erzählte. Was ich Dir jetzt sage, das darf kein anderer Vulkanier erfahren, denn dann wärest du eine Ausgestoßene!"
Er wartete auf ihre Zustimmung und erklärte dann weiter " Du bist die Nachkomme eines Geistesfürsten! Du weißt, was ein Geistesfürst ist und was er anstellen kann?"
T'Pau nickte und bekam eine grünliche Farbe, als ihr das vulkanische Blut ins Gesicht schoss.
"Ein Geistesfürst kann anderen Vulkaniern Unheil bringen. Aber warum? Muss ich denn jetzt böse werden? Ich möchte das nicht!"
"Das musst Du auch nicht! Ich werde Dich unterrichten, wie Du die bösen Emanationen unterdrückst, so dass sie Dich bei ständigem Training nie zu Bösem verleiten können! Möchtest Du das?"
Eine platonische Frage, die T'Pau aber energisch begrüßte.
So begann ein hartes Training, bis sie das Verlangen, die Macht auszukosten, nicht mehr spürte.


...'Das ist es, die Verwirrung durch die Gefühle des Planeten, die den anderen schlaflose Nächte bereitete, hat bei mir das Erbe des Fürsten geweckt. Ich muss sofort das Training wieder aufnehmen.'
'Du benötigst das Training nicht. Ich habe nicht vor, aus Dir das zu machen, was aus mir gemacht wurde - eine Bestie!'
'Wer bist Du?'
'Ich bin Tolath. Der, von dem Du das Erbe hast!'
'In meinem Geist? Wie kommst Du dahin?'
'Dort bin ich schon seit Deiner Geburt. Ich kann es nicht ändern! Du konntest mich bisher in ein Gefängnis schieben, aus dem ich erst durch das emotionale Durcheinander kürzlich entfliehen konnte. Ich möchte Dir nur helfen. Und Du musst nichts tun, was Du nicht willst!'

"K´hard an Captain T'Pau, sind Sie in Ordnung? In Ihrem Quartier wird eine enorme Hitze angezeigt!"
"Hier T'Pau, ich bin OK, danke für Ihre Sorge, ich komme gleich auf die Brücke! T'Pau - Ende!"

'Komme mir nie in die Quere und verführe mich nie zu Bösem, sonst sperre ich Dich wieder ein!'

 

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