25. Unsichtbare Gefahren
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Computerlogbuch, Protokollmitschnitt

Counsellor Sophie Quint und Lieutenant Blackwell betraten nacheinander den Meetingraum und suchten sich einen Platz am Besprechungstisch. Augenblicke später folgte auch K´hard. Sein Blick war finster. Finsterer als je zuvor, seit er auf der Invisible Dienst tat. "Hallo Sophie. Nick wird sich ein paar Minuten verspäten. Warten wir also, bis alle hier sind." Sophie schaute überrascht zu K´hard auf, merkte aber schnell, warum er so finster schaute. "Ist in Ordnung...", erwiderte sie. Blackwell nickte K´hard zu, der seinerseits auch den Lieutenant mit einer kurzen Kopfbewegung begrüßte.

Nach einer Weile traf auch Lieutenant Sherdan ein und schaute sich um. "Guten Abend. Na, dann wollen wir mal...", begrüßte er die Anwesenden und sucht sich einen Platz gegenüber des Counsellors. An K´hard gewand meinte er: "Nun ist es doch nicht später geworden. Die Auswertungen meiner letzten Analyse gingen schneller, als ich dachte." "Dennoch können wir noch nicht beginnen...", warf Sophie lächelnd ein. Der Sicherheitschef erwiderte: "Das ist gut so, Nick. Wir können jede positive Meldung im Moment brauchen. Du kannst uns dann gleich deine Ergebnisse präsentieren."

"Dann bin ich ja beruhigt, dass ich nicht ZU spät gekommen bin.", wandte sich Nick wieder an Sophie. "Ich verspreche mir ja viel von der heutigen Beratung. So langsam macht es mich mürbe, dass immer mehr Rätsel hinzukommen und noch keine Lösungen in Sicht sind.", fuhr er seufzend fort. Blackwell nickte zustimmend und meinte: "Ich wäre schon froh, wenn die Hälfte der Rätsel gelöst werden würden." Sophie lächelte Nick aufmunternd zu. "Ich denke wir werden das schon hinbekommen. Ich weiß, dass das ganze hier 'ne schwierige Situation ist."

Nick sagte: "Eigentlich sind meine Erkenntnisse ja eher nur eine Bestätigung einer Vermutung, die Lieutenant Blackwell vor einiger Zeit hatte...", und nickte Blackwell zu. Der erwiderte den Blick fragend und hakte nach: "Welche meinen Sie denn? Diese Anomalie, die wir entdeckt hatten...?" Sherdan tippt auf seinem Pad, um die letzten Ergebnisse noch mal zu überfliegen und schaut nebenbei auf den Schiffschronometer. "Ja, Sie hatten doch damals dieses kurze Signal auf den Sensoren empfangen, als wir...", deutete dabei auf K´hard und Sophie, "uns auf dem Planeten befanden und die Kommunikation zum Schiff unterbrochen worden ist. Erinnern Sie sich?" "Ja, ich erinnere mich wieder, hab es in dem ganzen Trubel vergessen...", sagte Blackwell und nickt Sherdan dankbar zu.

Der Counsellor erinnerte sich an die Situation auf dem Planeten und erschauderte. Sherdan überkamen ebenfalls kurz die Gedanken an das damalige Erlebnis... als er von Ziiolo "einverleibt" worden war... und als er zum ersten Mal die innigen Gefühle Sophies bei seiner Rettung gespürt hatte... Nick schaute sinnend zu Sophie und lächelte... Es ist so wunderbar, wenn sich jemand um einen sorgt...

Der Sicherheitschef unterbrach das Gespräch zwischen Sherdan und Blackwell. "Würdet ihr bitte mit dem Austausch der Informationen warten, bis alle anwesend sind?" "Ja, Sir", war augenblicklich von Lieutenant Blackwell zu hören. Sherdan erwiderte entschuldigend: "Natürlich. Ich versuchte nur ein wenig die Zeit zu überbrücken, bis der Rest der Crew vollständig ist." Blackwell und Sherdan konnten nicht wissen, wobei ihr Gespräch K´hard gestört hatte. K´hards Blick schweifte immer und immer wieder über die Daten auf seinem Pad. Es waren die persönlichen Daten des bei der Explosion getöteten Crewmitgliedes. Er konnte nur zum Teil die Wut in ihm erfolgreich zügeln. "Schon gut.", antwortete K´hard ohne seinen Blick vom Pad zu wenden.

Nick Sherdan kannte den Sicherheitschef schon recht gut und spürte dessen innere Zerworfenheit. Und durch Sophies Nähe konnte er sogar einen Anflug seiner Gefühle miterleben. "K´hard... mach dir doch keine Vorwürfe deswegen. So, wie es aussieht, konntest du das Unglück nicht vermeiden. Es gibt eben manchmal auch unglückliche Umstände, die man nicht vorhersehen kann!" Und Sophie ergänzte noch: "Ich muss Nick da ausnahmsweise zustimmen. Sie konnten das ganze nicht abwenden...."

Lieutenant Blackwell schlürfte gedankenversunken an seinem Kaffe, als Lieutenant-Commander Quark und Captain T'Pau den Raum betraten. Die Offiziere begrüßten sich alle förmlich und nahmen Platz. Sophie erhob sich noch einmal kurz mit der Bemerkung: "Also ich könnte jetzt auch einen Kaffe gebrauchen - dabei kann ich besser nachdenken... Wie sieht es mit Ihnen aus?" Nur Sherdan meldete sich. Sophie entnahm die Kanne dem Replikator, reichte Nick eine Tasse voll Kaffe, der sich bedankte, und stellte dann die Kanne auf den Tisch. Währenddessen überlegte der Captain still, wie weit es wohl noch mit diesen Anomalien gehen soll und ob noch mehr Crewmitglieder verschwinden werden, bevor das Rätsel gelöst würde.
Zuletzt begann der Monitor an der Wand kurz zu flimmern... und Dr. Somak erschien auf dem Bildschirm: "Guten Abend. Ich bitte zu entschuldigen, dass ich nicht persönlich anwesend sein kann. Aber ich hielt es für besser, auf der Krankenstation zu bleiben, falls es hier Komplikationen gibt." "Das ist eine logische Entscheidung, Doktor!", war T'Paus knappe Antwort.

K´hard ging nicht auf Sophies und Nicks letzten tröstenden Bemerkungen ein, sondern richtete das Wort direkt an Captain T'Pau: "Captain, ich habe diese Sitzung einberufen, weil ich es für notwendig halte, dass wir nun rasch und koordiniert handeln. Ich will die aufgetretenen Probleme nicht zerreden. Es geht mir ausschließlich um einen aktuellen Austausch der Ansichten des Offiziersstabes und um eine Koordination der Maßnahmen, die wir jetzt setzen müssen. Außerdem glaube ich, hat Nick Neuigkeiten für uns." Er blickte zu Captain T'Pau und wusste, dass sie wohl die Offiziere nacheinander aufrufen würde, um sich deren derzeitige Sicht schildern zu lassen.

"Danke Lieutenant!" T'Pau beobachtet den Sicherheitschef während sie den Bericht von Sherdan abwartete. Dann schaute sie Lieutenant Sherdan fragend an. "Nun Mr. Sherdan, dann berichten Sie!"

"Okay... Ich bin erst vor einigen Minuten mit der Auswertung der letzten Ergebnisse fertig geworden. Insofern kann es sein, dass meine Schlussfolgerungen vielleicht noch etwas hypothetisch sind..." - "Derzeit können wir alles gut gebrauchen - auch Hypothesen. Sprich weiter Nick.", fiel K´hard kurz ein. "Nun, die Explosionsursache konnte inzwischen festgestellt werden.", fuhr Sherdan fort. "Eigentlich ist die Explosion mehr die Folge einer Phasenüberlagerung auf atomarer Ebene. Die Messungen ergaben, dass ein Teil unseres Schiffes "in Phase" gebracht worden ist. Dieses Phänomen ist mir bisher nur aus einem ...nicht öffentlichem Experiment der Sternenflotte bekannt, bei dem ein Schiff so getarnt werden sollte, dass es sogar durch feste Materie fliegen kann..." Sophie bemerkte bei dem Wort "Explosion", wie sich K´hards Köper und Geist anspannte.

"Sie meinen den Fall, als die Rhiannsu die Enterprise in festen Fels einschlossen, weil sie das Schiff haben wollten und die Enterprise, unter Captain Picard, diese Tarnungseinrichtung benutzte, um sich zu befreien?", richtete sich T'Pau an Sherdan. Sherdan nickte kurz und fuhr fort. "Richtig Captain. Genau dieses Experiment fiel mir dazu ein."

Und dann wieder an alle gewandt: "Deshalb habe ich das gesamte Schiff einem Scan unterzogen, um festzustellen, ob es noch mehr dieser atomaren Phasengleichrichtungen gab. Nun, es existiert sogar eine Art Tunnel, der sich quer durch unser Schiff zieht. Ich habe versucht, die Form des Tunnels einmal grafisch darzustellen." Ein Monitor leuchtete auf und zeigte die Invisible, wie sie von einem sehr regelmäßig aussehendem Tunnel durchzogen wurde. "Auf Grund der Form dieses Tunnels habe ich eine Extrapolation der Form durchgeführt und diesen Körper als Ergebnis erhalten..." Der Tunnel zog sich auf dem Monitor zusammen und ein raumschiffähnliches Gebilde erschien. "Aus irgendeinem Grund gab es jedoch eine Indifferenz bei der Phasengleichrichtung, als unser Lageraum ..."durchflogen" wurde. Dadurch kam die Explosion und auch die Subraumspalte zustande. Sie bildete sich genau an dem Ort, wo sich zu dem Zeitpunkt Commander MacCalhoun befand. Er ist vermutlich in die Subraumspalte eingeschlossen worden."

"Du meinst tatsächlich, ein getarntes Objekt ist durch uns hindurchgeflogen und hat die Explosionen verursacht?", warf K´hard erstaunt ein, während Sophie die Grafik auf dem Bildschirm studierte. Auch Blackwell betrachtete ungläubig die Abbildung. "Ein bemerkenswertes Schiff, relativ klein und vielleicht sogar schwer bewaffnet... wenn es sich auch noch in Phase befindet, könnte es ein ernsthafter Gegner für uns werden."

Ihren logischen Gedanken folgend fragt T'Pau den Doktor: "Dr. Somak, sind bei der Autopsie des Toten irgendwelche Anomalien aufgefallen?" Nach kurzer Überlegung antwortete der Gefragte: "Nun, es fiel mir auf, dass die Rest-Regenerationsfähigkeit, die sonst bei Toten zu finden ist, bei den Verunglückten nicht auftrat. Sie sind sozusagen konserviert. Ein sehr stark verlangsamter Zellverfall ist mir auch noch aufgefallen." "Versuchen Sie mit den Daten aus dem Logbuch der Enterprise die Phase bei einem der Toten wieder herzustellen! Wenn das möglich ist, dann zeichnen Sie genau auf, was dann mit dem Leichnam passiert!", beauftragte T'Pau schließlich den Doktor. "Aye Sir, ich werde mein Bestes versuchen."

"Wie groß ist dieses Objekt?", wollte K´hard von Sherdan wissen. "Das Objekt ist etwa halb so groß wie die Invisible.", lautete die Antwort. Lieutenant Blackwell zog daraus seine Schlüsse. "Dann könnte es sich um eine Art Shuttle gehandelt haben. Aber wo das herkommt, muss noch ein größeres Schiff vorhanden sein..." Dem Verdacht folgend, kam vom Captain auch schon die nächste Frage. "Wissen Sie schon etwas über die Herkunft des Schiffes?" Sherdan konnte nur mit den Schultern zucken. "Bedaure, Captain, aber um diese Frage zu beantworten, haben wir nicht genügend Daten."

K´hard beschäftigte immer noch der Tod seines Mannschaftsmitglieds, denn er wandte sich mit dem für ihn wichtigstem Problem an Sherdan. "Hältst du es für wahrscheinlich, dass MacCalhoun in diesem Spalt überleben kann? Denn dann ist es unsere vordringlichste Aufgabe, ihn zu retten." Auch der Captain machte sich Sorgen: "Wie groß wäre die Überlebenschance von Mac?" Der Lieutenant dachte nach. "Hm, zur Überlebenschance kann ich leider nichts sagen. Es könnte schließlich sein, dass er an jeden Punkt dieses Universums herausgeworfen wird... oder dass er vielleicht in das fremde Schiff gezogen worden ist..." Noch während er das sagte, wanderte sein Blick überrascht zu Sophie und schaute sie mit gerunzelter Stirn an. Schließlich murmelte er: "...aber wenn mich meine Intuitionen nicht täuschen... stehen seine Chancen vielleicht gar nicht so schlecht..." Auch der Captain spürte wohl die mentale Veränderung beim Counsellor. "Counsellor, ist Ihnen nicht gut?" Sophie antwortete zunächst nicht. Sie schaute mit konzentriertem Blick vor sich hin. K´hard machte sich Sorgen. "Was ist mit Ihnen, Sophie?"

Langsam schien Sophie wieder zurückzufinden. "Captain, ich weiß es nicht genau... Ich habe das Gefühl als sei Lieutenant-Commander Calhoun hier ganz in der Nähe... Dieses Gefühl ist aber leider schon wieder verschwunden....", sagte Sophie fast flüsternd. Der Captain horchte auf. "Sie 'spüren' Mac? Soviel also zu den Überlebenschancen!" Sie beobachtete den Counsellor und wollte sicher gehen. "Wie deutlich war das Gefühl?" Sophie wand sich sichtlich, um die richtigen Worte zu finden. "Ich weiß es nicht.... Ich kann jeden von Ihnen hier deutlich spüren.... Bei Mac spüre ich nur eine Art von Echo... Es könnten "alte" Gedanken von ihm in meinem Geist sein - allerdings unterscheiden sie sich zu sehr von dem Mac, mit dem ich ja relativ kurz vor seinen Verschwinden eine Sitzung hatte..."

Quark hatte eine Vermutung: "Das erinnert mich an einen Vorfall auf der uralten Enterprise, als Captain Kirk zwischen zwei Universen schwebte. Stört Sie eventuell der menschenvolle Raum hier bei Ihren telepatischen Ermittlungen?" K´hard ergänzte noch: "Daran musste ich auch soeben denken. Sophie könnte sicher dem Rettungsteam helfen, wenn Sie die nötige Ruhe dazu bekommt." - "Nein", widersprach Sophie, "es geht schon relativ gut. Es gibt Störungen, allerdings kommen die nicht von Personen auf diesem Schiff..."

Quark horchte auf. "Das klingt ja interessant. Kommen die Störungen denn womöglich von Personen, die nicht auf unserem Schiff sind? Vielleicht könnten Sie ja wenn Sie gerade nicht nach Mac forschen, diesen Störungen einmal nachgehen. Beispielsweise die grobe Richtung oder Entfernung erspüren?" Sophie schüttelte ablehnend den Kopf. "Tut mir leid... ich kann Ihnen da nicht weiter helfen. Wie gesagt, es scheint eine Art von Echo zu sein. Ich kann keine genaue Ausgangsposition ausmachen."

Zum Captain gewandt fuhr sie fort. "Die Gedanken sind unsortiert leicht chaotisch - das könnte aber auf... "Angst" zurück zuführen sein..." Der Captain unterbrach sie. "Versuchen Sie es weiter zu erklären, Counsellor... Sie meinten vorhin, es gibt Störungen von außerhalb des Schiffes?" "Ich denke ja, Captain.... Normalerweise werden Gedanken nicht von Schutzschirmen abgelenkt, aber die Tarnung von der Lieutenant Sherdan und Lieutenant Blackwell gesprochen haben scheinen dieses wohl zu können."

Sichtlich motiviert meldete sich nun Lieutenant K´hard zu Wort. "Wenn Sophies Gefühl stimmt, dann ist Mac´s Rettung oberste Priorität! Ich denke, Nick und Blackwell sollten alle nötige Unterstützung bekommen, die sie im Moment brauchen." T'Pau erwiderte zustimmend: "Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Also, Mr. Sherdan und Mr. Blackwell, nehmen Sie sich, was Sie brauchen und beginnen Sie die Rettung unseres Crewmitgliedes vorzubereiten!" Die beiden nickten als Antwort.

Sherdan hatte noch eine Idee. "Captain, dürfte ich einen Vorschlag machen?" "Selbstverständlich, ich höre!" "Sir, Lieutenant-Commander MacCalhoun hat noch seinen Kommunikator. Vielleicht ist es möglich, ihn dadurch zu orten. Sicher wird es einiger Mühe bedürfen, um das zu bewerkstelligen. Aber vielleicht könnte ja unser Kommunikationsoffizier eine Möglichkeit finden, um trotzdem einen Weg zu erschließen, das Signal zu empfangen." "Eine gute Idee!" antwortete T'Pau und schaute Quark an. "Das ist dann dei...Ihre Aufgabe!" "Ich kann ja mein Kryptoanalyseprogramm so modifizieren, dass es auch alle normalerweise nur als Störfelder registrierten Messdaten aller Sensoren auf 'Klopfzeichen' abhört.", antwortete Quark. "Vielleicht ist es ja Mac möglich, irgendwelche Feldverzerrungen zum Morsen zu nutzen oder etwas in der Art. Das bringt natürlich nur dann etwas, wenn wir auch alle gemessenen Fluktuationen daraufhin untersuchen."

Blackwell versuchte Sherdans Gedanken weiterzuverfolgen. "Wenn wir die Phasengleichheit der Sensoren so verändern, dass die Struktur dem des Raumschiffs entspricht, könnten wir vielleicht in der Lage sein, das Schiff zu orten... Dazu sollten aber die Berechnungen 100%ig stimmen, sonst hätte es wenig Erfolg. Was meinen Sie?", fragte er Sherdan. "Hm, das ist ein guter Ansatz, Lieutenant", erwiderte er. "Eine gute Chance hätten wir, wenn das getarnte Schiff ähnliche Technologie verwendet, wie sie damals bei dem Experiment verwendet wurde. Falls aber nicht... dann wird das eine Sisyphusarbeit." Blackwell verteidigte aber seine Idee. "Wir könnten zumindest auf der Grundlage des Experimentes beginnen und uns dann langsam vorarbeiten." "Ja, es wäre zumindest ein Punkt, bei dem wir anfangen können, denke ich.", lenkte Sherdan ein. "Am besten werden wir die Untersuchungen von einem Shuttle aus machen. Damit erhalten wir genauere Messergebnisse und sind im Bedarfsfall flexibel. Was meinen Sie?" "Gute Idee, ich werde anschließend gleich ein Shuttle bereitstellen lassen. Geben Sie den Technikern die Liste mit den Geräten, die sie für die Messungen brauchen werden. Sobald alles an Bord ist, können wir starten. Außerdem müsste sich dann auch ne Techniker-Crew hier mit den Messungen befassen, damit wir innerhalb des Schiffes und auch von Außerhalb exakte Ergebnisse erhalten..." "Ein Technikerteam... ja, genau!" Innerlich fluchte Sherdan. "Verdammt... das es ausgerechnet unseren Chefingenieur erwischt hat... ich hoff nur, dass er - wo er jetzt auch sein mag - uns dabei irgendwie helfen kann." T'Pau ließ solche trübe Gedanken nicht gelten. "Mac war zwar der Cheftechniker, aber nicht der einzige gute Mann! Suchen Sie einen guten Ersatz!", ermahnte sie den Lieutenant. Blackwell meinte nur: "Ich bin sicher, Mac wird alles in seiner Macht stehende tun, um mit uns Kontakt aufzunehmen... Wir müssen nur die Augen und Ohren aufhalten!"

Sherdan goss sich etwas Kaffe nach. K´hard schien es zu gefallen, dass nun langsam Pläne zur Aufklärung der Rätsel entstanden. "Wegen der von Sophie mehrmals angesprochenen 'Störungen' von außen hatte ich damals vor, gemeinsam mit Mac nochmals auf den Planeten zu fliegen", erzählte der Halbklingone. "Dazu ist es nun aber nicht mehr gekommen. Ich werde morgen gemeinsam mit einem fähigen Techniker und mit Lieutenant Bull noch mal runtergehen. Ich möchte die Höhlen auf weitere Hinweise untersuchen. Die Störungen hängen sicher mit unseren Funden in den Höhlen zusammen." - "Lieutenant", forschte T'Pau nach, "haben Sie vielleicht in der Nähe des Patienten über Ihr Vorhaben, auf den Planeten zu fliegen, gesprochen?" K´hard schüttelte jedoch den Kopf. "Nein, sicher nicht. Bisher wussten nur Tasha und Mac davon bescheid. Mit ihnen habe ich in der Kantine darüber gesprochen.", erhielt sie vom Sicherheitschef zur Antwort. "Also hat unser 'Patient' nichts damit zu tun.", verwarf der Captain ihre Gedanken wieder.

Nick ließ eine bestimmte Frage nicht los. "Die Fremden müssen irgend einen Grund haben, sich ausgerechnet hier aufzuhalten. Was denkst du, was der Grund dafür sein kann, K´hard?" "Es muss irgendwie mit dieser Leichenkammer in der Höhle zusammenhängen.", war sich K´hard ziemlich sicher. "Ich werde das morgen erkunden. Wir müssen einfach mehr Hinweise finden!"

Sinnend legte Blackwell den Kopf schief und schaute den Counsellor nachdenklich an. "Wenn sich ein Mensch in Phase befindet, würde es wahrscheinlich sein, dass Sie diese Gedanken dann für Störungen halten, da sie ja ein wenig aus dem Raum/Zeit-Kontinuum sind?" "Sie meinen, die Gedanken selbst sind auch 'außer Phase'?", fragte T'Pau nach. "Ja... ja, selbstverständlich - das könnte tatsächlich der Grund für den undeutlichen Empfang sein...", gab Sophie dem Lieutenant Recht. "Könnte es dann nicht auch sein, dass die Crew des getarnten Raumschiffes sich hier an Bord befunden hat und es dadurch zu den Störungen bei uns gekommen ist?", spann Blackwell den Faden weiter. "Das halte ich aber für nicht sehr wahrscheinlich. Dann hätten wir diese Phasengleichrichtungen überall auf dem Schiff messen können.", warf K´hard ein. Ihm schaudert es bei dem Gedanken, dass sich unsichtbare Fremde auf dem Schiff befinden könnten. Blackwell war aber nicht so schnell von seiner Idee abzubringen. "Das schon, aber da die Größe des Tarnfeldes eine Rolle spielt, könnte sich die Phasenabweichung schneller verflüchtigt haben. Das Shuttle ist doch um vieles Größer als eine Person."

Auch Sophie war von Blackwells Annahme nicht sehr überzeugt. "Ich glaube nicht, dass Fremde hier sind, Lieutenant. Ich denke, wenn sich Fremde auf unserem Schiff befunden hätten, dann hätte ich etwas bemerkt." "Ich möchte sie nicht verunsichern", wandte T'Pau ein, "aber auch meine Gedanken sind Ihnen hin und wieder verborgen, zum Beispiel während meiner Meditationen. Woher wissen wir, ob diese Fremden nicht die Fähigkeit besitzen, ihre Gedanken abzuschirmen?" "Möglich ist alles.", gab Sophie zu. "Wenn die Fremden sich an Board befunden haben als ich abgelenkt war, ist das schon möglich... und in der letzten Zeit gab es recht viel Ablenkung.... positive", sie blickte zu Nick, "wie auch negative."

Sherdan schloss ebenfalls ein Entern durch Unsichtbare nicht so einfach aus. Er gab zu bedenken: "Wir hätten die Phasengleichrichtung nur messen können, wenn sich die eventuell getarnten Eindringlinge durch feste Materie bewegt hätten. Sollten sie die Räumlichkeiten wie wir nutzen, würden wir keine Spuren erkennen können." Still dachte er: 'Was wäre das nur für eine Technik, mit der jemand sowohl durch Wände gehen und trotzdem auf festen Boden stehen kann...' Abermals verfinsterte sich K´hards Blick. "Dieser Gedanke missfällt mir. Wir brauchen dringend Gewissheit. Halte Dich ran bei der Arbeit, Nick." - "Leichter gesagt als getan. Ich denke die ganze Zeit über schon darüber nach...", antwortete der Angesprochene. "Ich weiß Nick. Wir geben alle unser Bestes.", munterte K´hard ihn auf.

T'Pau nahm das Gespräch wieder auf. "Wenn einer dieser unsichtbaren Fremden noch auf dem Schiff ist, dann müssten wir ihn erfassen können, indem wir die Phasenvarianz messen, oder nicht?" "Das glaube ich nicht, Captain", widersprach Sherdan. "Sonst hätten wir auch das getarnte Schiff erkannt. Es ist wie mit elektrischer Spannung, man kann seine Auswirkungen messen - nicht aber die Spannung selbst. Genauso können wir nur die Wirkung des Tarnfeldes messen, wenn es mit uns in Berührung kommt - nicht aber es selbst. Zur Zeit zu mindest. Wir müssen ein Wirkprinzip finden, wonach sich das Feld nachweisen lässt." - "Wir müssen nur wissen, wonach wir suchen müssen, eine Kleinigkeit, auf die wir bisher nicht geachtet haben! Überlegen Sie schnell und genau! Wir haben wohl nicht mehr all zu viel Zeit, besser gesagt, Mac hat diese Zeit nicht mehr!", erinnerte der Captain an den dringenden Handlungsbedarf. "Ich werde sofort alles notwenige veranlassen, damit wir so schnell wie möglich zu einem Ergebniskommen. Allerdings kann ich nicht sagen, wie lange es dauern wird. ich hoffe aber, dass wir bald Erfolg haben werden.", sagte Lieutenant Sherdan.

Ein weiterer Vorschlag kam von Blackwell. "Wir sollten auf zweierlei nach den Fremden suchen, mit unseren Instrumenten, als auch mental." T'Pau nickte und sagte zu Sophie: "Ich möchte, dass Sie die Empfehlung von Mr. Blackwell befolgen! Suchen Sie sich eine Gruppe mental stark begabter Personen und beginnen Sie mit einem Scan! Ich möchte, dass Sie sich von allen Gefühlen befreien. Sollten Sie es nicht alleine schaffen, so werde ich Ihnen dabei assistieren!"

K´hard fasste zusammen: "Captain, ich denke wir haben alles Nötige beschlossen, damit wir die nächsten Schritte koordiniert setzen können. Ich meinerseits habe keine weiteren Fragen an den Stab. Wir wissen alle, was wir zu tun haben." Blackwell nickt zustimmend in die Runde. "Gehen wir es an..." "Also gut", stimmte T'Pau zu. "Dann werden wir die Sache so in Angriff nehmen! Meine Herrschaften, wenn es keine weiteren Fragen gibt - an die Arbeit!"

"So sei es!", sagte K´hard sehr entschlossen, tippte noch ein paar Notizen in sein Pad. Vom Monitor her war Dr. Somak zu hören: "In Ordnung. Ich melde mich, sobald ich die Untersuchungsergebnisse vorliegen habe.", woraufhin sich der Monitor anschließend abschaltete. Auch Blackwell nickte zustimmen. "Mach mich gleich an die Arbeit", sagte er und verließ den Bereitschaftsraum, gefolgt vom Captain und von Quark.

Sherdan bestätigte ebenfalls mit einem "Aye, Sir.", trankt den restlichen Kaffee aus und erhobt sich. Beim Hinausgehen schlich sich Sophie an Nicks Seite. "Nick, wir beide haben doch schon einmal gut zusammen gespielt - ich denke du könntest mir als Mental-User am besten helfen..." - "Ich stehe dir gerne zur Verfügung... wann immer du willst", gab Nick mit einem Augenzwinkern zurück. "Allerdings finde ich das Angebot des Captains hilfreich, dich dabei zu unterstützen. Je mehr Mentalquellen zur Verfügung stehen, um so besser wird die Fokussierung. Und ihre Kontrolle der Gedanken kann uns sicher sehr gut dabei unterstützen denke ich. Was meinst du?" Sophie schien nicht sonderlich begeistert zu sein und wich vorsichtig aus: "Käme auf einen Versuch an..." Doch vor Nick konnte sie ihre wirkliche Meinung nicht so leicht verbergen. Der Lieutenant legte einen Arm um sie und sagte einfach, wie nebenbei: "Ach, weißt du, versuchen wir es doch lieber erst einmal zu zweit und schauen mal, wie weit wir kommen, hm?" Sophie musste grienen - sie kannte Nick schon zu gut - und knuffte ihn in die Seite. "Aahh...", Nick lachte und beide verschwanden hinter der nächsten Biegung des Korridors.

Im nun leeren Beratungsraum stand K´hard auf, ging zum Fenster uns blickte auf einen Ausschnitt des Planeten, der gerade im Fenster sichtbar war. Der Gedanke, dass gerade in diesem Augenblick, ein unsichtbarer Feind neben ihm stehen könnte, ließ seine Nackenhaare sträuben. "Ich hoffe, wir haben jetzt endlich Erfolg.", murmelte er mit einem Knurren. Aber es war niemand mehr anwesend, der ihn hätte hören können...

 

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