Logbuch Nr. 1 der Invisible,
Captain T'Pau
Seit
Tagen muß ich mich schon anstrengen um meine Beherrschung
aufrecht zu erhalten. Ich weiß, daß es dem Rest der
Crew noch viel schlimmer geht, mir hilft meine Erziehung und das
vulkanische Blut. Außerdem hatte ich für einige Tage
das Kommando an meinen ersten Offizier, Commander Natasha Yar
abgegeben um in tiefer Meditation die Ruhe wiederzufinden. Heute
werde ich es wieder übernehmen, mit der vorausgesetzten Erlaubnis
des MHN. - Seltsam, uns fehlt immer noch ein qualifizierter Arzt,
so daß wir uns immer noch auf dieses Hologramm verlassen
müssen. Ich werde wohl die vulkanische Regierung diesbezüglich
kontaktieren. - Eintrag Ende.
TPau
schloß kurz ihre Augen und atmete tief ein, ehe sie ihr
Quartier verließ und sich in Richtung Krankenstation wandte.
Dort angekommen aktivierte sie das MHN und als sich dieses mit
dem einprogrammierten Satz materialisierte, schnitt T'Pau ihm
das Wort ab: Ich möchte nur, daß Sie mich wieder
arbeitstauglich schreiben! Der Holoarzt schien überrascht.
Aber Captain, Sie sind... Ich bin Vulkanierin
und weiß mich zu beherrschen! Nun, davon ist
momentan nicht viel zu bemerken.
T'Pau
wurde ungeduldig. Der Rest der Mannschaft ist in einem viel
schlimmeren Zustand! Sie können unmöglich menschliche,
umständliche und zeitraubende Floskeln von mir verlangen,
oder? Nun resignierte der Arzt. Nein - nein Captain,
das ganz sicher nicht ich bin ja auch nur ein Medizinisch-Holographisches-Notfallprogramm...
Sie haben Ihr Kommando wieder, ich vermerke es sofort im medizinischen
Logbuch.
Als
er dies getan hatte, deaktivierte sie das Hologramm wieder und
begab sich in ihren Bereitschaftsraum neben der Brücke. Sie
spürte die Nervosität wieder aufkommen, nur ganz kurz,
dann war das Gefühl wieder unterdrückt. Sie setzte sich
an den Schreibtisch und aktivierte ihren Kommunikator.
Logbucheintrag Commander Tasha Yar
Plötzlich
ertönte die Stimme von Captain T'Pau aus Tasha´s Kommunikator.
Commander Yar, kommen Sie in meinen Bereitschaftsraum -
sofort! Tasha hob die linke Augenbraue und machte sich sofort
auf den Weg. Lt. Blackwell, Sie haben die Brücke!
Aye Ma´am erhielt sie zur Antwort.
Als
Tasha vor ihr stand, spürte T'Pau, daß etwas nicht
stimmte. Bericht! Es ist doch etwas schief gegangen, richtig?
Tasha erklärte, soweit sie es selbst wußte, was bisher
geschehen war und
T'Pau
dachte kurz darüber nach. Sie stellte fest, daß es
nur noch einen relativ sicheren Weg gab, ihre Leute von der Oberfläche
dieses Planeten zu holen.
Lt.
Blackwell soll so schnell es geht mit einem Shuttle in die Nähe
des zuletzt bekannten Standpunktes der drei Offiziere landen und
mit ihnen zum Schiff zurückkehren. Beamen scheint zur Zeit
zu gefährlich. Geben Sie gelben Alarm, ich werde mir für
später noch weitere Optionen freihalten.
Tasha
straffte die Schultern, als sie hörte, daß Blackwell
und nicht sie mit dem Shuttle losfliegen sollte. Sie versuchte
auch eine Bemerkung diesbezüglich. Entschuldigung Captain,
aber sollte der Navigationsoffizier nicht auf seinen Platz bleiben?
Ich könnte das Shuttle fliegen! Der Captain schüttelte
mit einem Abgelehnt! den Kopf. Ich brauche Sie
hier an Bord! Vielleicht ist es noch nicht aufgefallen, aber ich
habe bereits die Grenzen meiner Beherrschung erreicht, auch ich
bin keine Maschine! Nein - ich kann Ihre Hilfe nicht entbehren.
Auf
Tasha's Gesicht war kurz Enttäuschung zu erkennen, doch dann
verstand sie auf einmal, was ihr Captain gerade gesagt hatte und
der Gesichtsausdruck wechselte zu verhaltenem Stolz. Tasha begab
sich wieder auf die Brücke. Sie verstand die Entscheidung
des Captains.
Das
Tasha trotzdem sehr unzufrieden war, lag darin, daß sie
das Kommando von Captain T'Pau übernommen hatte und das Schiff
in dieser Zeit kaum in Schwierigkeiten gekommen war, von den Problemen
der Crew mal ganz abgesehen. Jetzt allerdings war jemand vom Außenteam
verschwunden, die Sensoren arbeiteten nicht perfekt, die Energiefluktuationen
behinderten die Systeme und dazu kam noch zu allem Überfluß
der Warpantrieb, der jetzt abgeschaltet werden mußte. Tasha
wußte, daß das nicht ihr Fehler und auch nicht der
der Crew war. Trotzdem war es ihr zuwider, das Schiff in dieser
Situation wieder dem Captain übergeben zu müssen. Sie
hätte ihr lieber ein intaktes Schiff mit einer intakten Crew
überlassen.
Tasha´s
Temperament war momentan kaum zu zügeln, doch sie mußte
sich eisern beherrschen und ihren Captain unterstützen. Mit
diesen Gedanken setzte sie sich auf den Kommandostuhl und gab
ihre Anordnungen: Lt. Blackwell, auf Befehl des Captains
fliegen Sie sofort mit einem Shuttle zu den letzten bekannten
Koordinaten des Außenteams und holen sie dort ab. Es sei
denn...konnten Sie mit der Hilfsenergie den genauen Standpunkt
feststellen? Berichten Sie!
Logbucheintrag Lieutenant Blackwell
Nachdem
Commander Yar zu Captain TPau in den Bereitschaftsraum gegangen
war, forderte Blackwell Fähnrich Martok auf: Ensign,
nehmen sie sich einige Leute und schließen sie die Energiespeicher
an die Sensorenphalanx an. Sie haben fünf Minuten.
Martok
nickte: Ja Sir. Bin schon unterwegs. Martok verschwand
im Turbolift und Blackwell wanderte langsam über die Brücke.
Immer weiter stieg die Sorgen um das Außenteam in ihm hoch
und die Zeit verrann nur so. Na los, Martok. Beeilen sie
sich. murmelte er leise und zählte die vergangenen
Sekunden. Nachdem fünf Minuten verstrichen waren, aktivierte
er den Kommunikator: Blackwell an Martok. Wie weit sind
sie? Martok hier. Wir sind gleich fertig hier, Sir.
Eine Minute noch. Beeilen sie sich. erwiderte
Blackwell und ging zu seiner Station.
Kaum
hatte er dahinter Platz genommen, ertönte es aus dem Kommunikator:
Martok an Lt. Blackwell. Wir sind fertig Sir. Gute
Arbeit, Ensign. antwortete er lächelnd. Kommen
sie wieder auf die Brücke. Ja Sir, bin schon
unterwegs. Blackwell aktivierte die Sensoren und suchte
nach dem Außenteam. Anhand den Anzeigen konnte er erkennen,
daß ihm für ca. 8 Minuten Energie zur Verfügung
stand und verstärkte seine Bemühungen, daß Team
zu erfassen.
Zu
seiner Verwunderung konnte er nur 4 Personen lokalisieren und
vom letzten Mitglied fehlte jede Spur. Invisible an Außenteam.
sagte er Lt. Sherdan melden sie sich. Erstaunlicher
Weise meldete sich Lt. K´hard: Hier K´hard.
Wir haben ein großes Problem hier. Sherdan ist verschwunden.
Können sie ihn orten? Zuerst war Blackwell sprachlos,
dann antwortete er: Nein, ich orte nur 4 Personen. Wie ist
es passiert? Sherdan wollte eine kristalline Struktur
näher untersuchen, als er plötzlich spurlos verschwunden
ist und nur seine Kleidung blieb zurück. erklärte
K´hard. Ich informiere sofort den Commander und den
Captain. Versuchen sie weiterhin, Sherdan zu orten. In
Ordnung!
Blackwell
wollte sich noch nach den anderen Crewmitglieder erkundigen, als
die Verbindung zusammenbrach. Laut der Anzeige sollte die Energie
noch für weitere drei Minuten reichen. Verdammt!
flüsterte Blackwell und wollte gerade den Kommunikator aktivieren,
als die Tür zum Bereitschaftsraum aufging und Commander Yar
auf die Brücke zurückkam. Sie sah nicht gerade glücklich
aus und lies sich mit einem Seufzer in den Kommandostuhl fallen...
Logbucheintrag Commander Tasha Yar
Tasha
wollte sich eigentlich gerade Blackwells Bericht anhören
um ihn dann sofort mit dem Shuttle auf den Planeten fliegen zu
lassen, als eine Stimme aus ihrem Kommunikator sich meldete: Maschinenraum
an Yar Ich höre? Commander der Warpantrieb
ist wieder funktionsbereit. Wir konnten die Kristalle rekonfigurieren
und die Schwankungen in der Antimaterie-Kammer sind ebenfalls
behoben.
Tasha
hob ihre linke Augenbraue. Das ging ja doch schneller als
erwartet. Gute Arbeit! Wir brauchen jetzt schnellstens die Energie
für die Sensoren, damit wir das Außenteam lokalisieren
können. Commander Warpantrieb ist aktiviert.
Die Energie steht wieder zur Verfügung! Maschinenraum Ende!
Tasha
blickte zu Lt. Blackwell der ihr mit einem Nicken zu verstehen
gab, daß er wieder volle Energie auf den Stationen hatte.
Tasha tippte auf ihren Kommunikator. Captain T'Pau bitte
auf die Brücke!
Logbucheintrag Lieutenant Blackwell
Blackwell
drehte sich zu Commander Yar um und sagte: Ich hatte gerade
kurzen Kontakt mit dem Außenteam. Lt. Sherdan ist verschwunden,
als er eine kristalline Struktur untersuchen wollte. Waaas?
rief Yar aus und sprang aus dem Stuhl hoch. Bericht!
Das ist alles, was ich von K´hard erfahren konnte.
Er sagte noch, daß nur Sherdans Kleidung zurückblieb.
Dann war die Verbindung wieder unterbrochen.
Mit
entsetztem Blick befahl Yar: Versuchen sie Sherdan zu orten
und geben sie sofort Bescheid, wenn sie ihn gefunden haben.
Ja Ma`am. Blackwell machte sich sofort auf die Suche
nach dem vermißten Sherdan und tastete mit den wieder zur
Verfügung stehenden Scannern die Umgebung des Landungsteam
genauestens ab.