Logbucheintrag Captain TPau
Nachdem
Sophie Quint den Konferenzraum verlassen hatte, studierte Captain
T'Pau nochmals die letzten Einträge der Crew im Computerlogbuch.
Anschließend machte sie sich auf den Weg in Richtung Krankenstation
um nach dem Arzt zu sehen, ob er sich schon eingerichtet hatte
und soweit zurecht käme. Als sie eintreten wollte kam ihr
Lt. Sherdan entgegen und wäre beinahe mit ihm zusammengestoßen.
"Wie
kommen Sie voran, Mister Sherdan?" "Wie - oh, Captain,
ich denke, ich kann Ihnen bald schon einen Bericht abliefern,
zur Zeit muss ich mir aber selbst noch über einiges klar
werden." "Gut, versuchen Sie sich zu beeilen, ich möchte
so schnell es geht diesen Orbit verlassen!" Damit drehte
sie sich um und betrat die Krankenstation.
Dr.
Somak stand mit dem Rücken zu ihr und las eine Anzeige des
Patienten ab. So hatte sie noch eine Minute Zeit, um ihren Gedanken
nachzugehen. 'Warum hat mir die medizinische Akademie ausgerechnet
diesen Arzt geschickt?! Gab es denn keinen kompetenteren Mann
als ausgerechnet Somak, den Verrückten?'
Wie
auf ein Signal drehte sich der Arzt um und schaute T'Pau in die
Augen. "Ah Captain, schön dass Sie mal vorbeischauen!"
"Doktor Somak, lassen Sie mich gleich Eines klarstellen:
Ich erwarte von Ihnen saubere Arbeit. Ihre menschlichen Floskeln
können Sie mit dem Rest der Crew austauschen, doch ich habe
danach keinen Bedarf! Haben Sie mich verstanden?"
Somak
seufzte. "Nun, warum sollte ich auch etwas anderes erwartet
haben? Sie waren immer schon eine Musterschülerin von Gol,
aber auch Sie haben sich leicht von den Lehren des Kohlinahr abgewandt!
Sie haben die verschiedenen Spezies des Universums studiert und
zuletzt sogar einen Nichtvulkanier geehelicht. Sagen Sie mir:
Wo sind Sie noch besser als ich, der die Menschlichkeit zu schätzen
gelernt hat und danach lebt? Ich habe es satt, Patienten, die
nicht wie Vulkanier erzogen wurden und manchmal ein wenig Trost
benötigen, wie Vulkanier zu behandeln! Ich werde auch weiterhin
jedem das geben, was er an Zuwendung braucht!"
T'Pau
zog eine Braue hoch. "Ich habe einen Ferengie geheiratet,
richtig. Das wird wohl auch der Grund sein, warum man Sie geschickt
hat und nicht einen jungen Arzt aus der Akademie, wie ich es mir
eigentlich gewünscht hatte! Doktor Somak, solange Sie mir
nicht mit Ihrer Art auf die Nerven gehen, können wir miteinander
zurecht kommen. Aber belästigen Sie mich nicht mit Ihrer
gefühlsbetonten Art!"
Sie
ging ein paar Schritte zum Krankenbett des geretteten Mannes.
"Wie geht es ihm und wann kann ich mit ihm sprechen?"
"Es wird noch eine Weile dauern, bis er fähig sein wird,
aus eigenen Antrieb seine Gedanken zu ordnen und Fragen zu beantworten.
Lieutenant Sherdan hat soeben von mir die Aufzeichnung seines
ersten Berichts bekommen. Ein recht widersprüchlicher bericht,
wohlgemerkt. Ich rechne mit mindestens einer Woche, bis ich das
nötigste in seinem Gehirn geordnet habe!" "Versuchen
Sie es früher fertig zu bekommen, ich habe nicht vor, länger
als notwendig in der Umlaufbahn dieses Planeten zu bleiben. Wir
verlieren sonst die Arbeitsfähigkeit von noch mehr Leuten."
"Captain,
ich tu was ich kann, aber ich will den Patienten nicht verletzen!"
T'Pau schaute ihn an und er merkte, dass sie nicht noch einen
Einspruch akzeptieren würde. "Doktor Somak, ich dachte,
ich hätte mich klar ausgedrückt!? Ich denke an meine
Crew, dieser Mann kann mehr Menschen retten, indem er schneller
zum Reden gebracht wird. Ich habe nicht vor, für ihn meine
eigenen Leute in den Wahnsinn zu treiben! Also beeilen Sie sich
gefälligst! Das ist ein Befehl!"
Damit
drehte sie sich um und verließ den Raum.