18. Ein brisanter Auftrag
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Logbucheintrag Chefingenieur Calhoun

Die Führungsoffiziere versammelten sich in der Besprechungslounge. Der Captain begrüßt alle und begann die einzelnen Teileinheiten nach dem Status zu befragen.

Der erste Offizier Tasha Yar begann mit der Auflistung von diversen Statusberichten von Einsatzübungen, Tests von verschiedenen neuen Geräten und der Lage der Verpflegung. Der Captain hörte nur zu und speicherte die für sie wichtigsten Sachen im Gedächtnis. Als nächstes berichtete Lt.-Cmdr. Quark von den Com-Einrichtungen der Invisible. Es gab hier keine Neuigkeiten, bis auf eine leichte Fluktuation in den oberen EM-Bändern, was wohl auf eine mögliche Neukonfiguration der Senderphalanx oder auf einige Sonnenflecken zurückzuführen sei. Quark meinte, dass der Mangel wohl bis 04:00 Uhr Schiffszeit beseitigt sei. Captain T’Pau erkundigte sich bei ihm über die aktuelle Sendeleistung und Quark antwortete, dass die Leistung bei ca. 94 % liegt, was sicherlich noch ausbaufähig sei. T’Pau stimmte dem zu, was gleichzeitig als Befehl galt.

Solche Dinge machten eine gute und eingespielte Crew aus. Jeder verstand, welche Anforderungen an sie oder ihn gestellt wurden. Die richtige Umsetzung der Tätigkeiten geschah bei allen Führungsoffizieren fast selbständig. Es gab selten Fälle, bei denen der Captain nachsteuern musste. Lt. K´hard gab bekannt, dass die Sicherheitsabteilung ein neues Sicherheitstraining für die Besatzung durchführen will, um die körperlich Fitness zu erhalten und auch zu verbessern. T’Pau war damit einverstanden und betonte, besonders die Crewmitglieder dazu "anzuspornen", die viel Sitzen. Dabei schaute sie zu Quark und zog die so vertraute vulkanische Augenbraue hoch. Der Ferengie wollte sich dazu äußern, sah aber, dass Lt. Quint ein grimmiges Gesicht zog und er schwieg.

Das Steuer, unter Lt. Blackwell, gab keine besonderen Vorkommnisse bekannt. Somit ging es weiter zu Counsellor Quint. Sie meldete, dass die Crewmitglieder in einer allgemein guten Stimmung seien, die Motivation hoch und es auch kaum Probleme untereinander gab. Weiter gab sie zu Protokoll, dass sie einem Crewmitglied Urlaub verordnet hatte und das der Bericht beim Doktor in der Prüfung sei, aber unterstützt werden würde. Die Führungsoffiziere schauten sich gegenseitig fragend an. Keiner wusste, von wem die Rede war. Nur der Captain, Sophie und Mac wussten es und sie wollten es auch für sich behalten. Sie beendete ihren Bereicht mit der Aussage, dass es der Führungscrew ebenfalls bestens gehen.

Der letzte in der Runde war Cmd. Calhoun. Mac fing an, die Änderungen im und um das Maschinendeck bekannt zugeben. Er änderte das Schichtsystem, so dass praktisch jede Schicht mindestens immer überschneidend besetzt war. Ihm persönlich ging es hier nicht nur um die Arbeit, die zwar ganz klar im Vordergrund stand, aber auch die Crewmitglieder wollte er so untereinander bekannt machen. Er beschrieb die Vorgänge bei der Veränderung des Antriebssystems und die bisher erreichte Effektivität des Systems. Zwar gab es die normalen Schwierigkeiten hinsichtlich der Feldanpassung des Schiffes an die neuen Warpspulen, aber es waren keine unlösbaren Probleme. Calhoun wollte gern Feldtests bei vollem Energieniveau durchführen und bat deshalb den Captain um Erlaubnis. Mac gab einige Padds durch die Reihe, um den anderen Führungsoffizieren die Lage verständlich zu machen.

T’Pau fragte nach den erforderlichen Sicherheitsparametern sowie Abstand vom Sonnensystem, Gefahr für die Warplöcher hinsichtlich ihrer Vergrößerung und die eigentliche Gefahr für die Besatzung und das Schiff. Cmd. Calhoun entgegnete ihr, dass alle Daten und vorhergehenden Tests, auch bei dienstfähigen Schiffen, keinerlei Auswirkungen hatten. Er meinte auch, dass alle anderen Tests in den Padds enthalten seien. "Gut", meinte T’Pau und schaute ihren Ersten Offizier an. Cmd. Yar nickte und sah Calhoun mit einem Lächeln an. "In diesem Rahmen kündige ich dann an, dass die Tests morgen früh gleich als erstes anstehen. Ich werde mit einer Handvoll von Technikern dann auf der Brücke sein und zwischen Brücke und Maschinendeck hin und her pendeln." Nach Beendigung des Satzes beendete der Captain das Briefing.

Die Offizier stoben auseinander, jeder zu seinem Bereich. Nur T’Pau und Counsellor Quint blieben zurück.


Logbucheintrag Captain T’Pau

"Sie wollten mit mir reden, Counsellor?", fragte Captain T'Pau schließlich. "Ihre erstaunlichen mentalen Fähigkeiten verblüffen mich immer wieder, Captain", sagte Sophie Quint und beugte sich in ihrem Sessel leicht nach vorne. "Sie wissen doch, dass Vulkanier solche Fähigkeiten besitzen." "Ja, Captain, das weiß ich sehr wohl. Bei Ihnen sind diese allerdings gut ausgeprägt. Außerdem wissen Sie diese Veranlagung sehr mit Bedacht einzusetzen.", bestätigte die junge Betazoidin lächelnd. "Aber nun zum Thema Captain!"

Der Counsellor führte auf Grund des Nickens des Captains ihre Ausführungen fort: "Ma´am, ich möchte Ihnen nur meine Besorgnis hinsichtlich der derzeitigen Mission mitteilen. Die Geschehnisse auf dem Planeten beunruhigen die gesamte Crew, im Besonderen aber die Führungsoffiziere – mich eingeschlossen. Wir sollten diese Mission schnellstmöglich zu Ende bringen." "Sie wissen Miss Quint, dass wir das versuchen!" "Ja Captain. Ich bin mir dessen bewusst. Und Sie wissen, dass es zu meinen Aufgabe gehört, ihnen den 'Seelen-' bzw. den Gemütszustand der Crew mitzuteilen."

"Ich verstehe.", bestätigte der Captain der USS Invisible. Dann fügte sie nach einiger Zeit hinzu. "Wie hat sich den unser neuer Chefingenieur Calhoun eingelebt?" "Er wird, so weit ich es beurteilen kann, von der Crew respektiert und akzeptiert. Ich denke, es werden sich im Laufe der Zeit keine Probleme ergeben."

T'Pau erhob eine Augenbraue. "Wie sie sicherlich bemerkt haben", setzte Sophie Quint fort "hat unser Chefingenieur einige persönliche Probleme die seine Vergangenheit betreffen. Aber ich denke, er hat diese erkannt und ist auf dem beste Weg, die Dinge aufzuarbeiten. Auch die plötzliche Entwicklung gewisser mentaler Fähigkeiten bekommt er unter Kontrolle – ich bin diesbezüglich sehr zuversichtlich." "Das ist gut zu wissen, Counsellor!", sagte die Vulkanierin. Sophie Quint lehnte sich zurück und sagte: "Gibt es noch etwas auf Ihrer Seite Captain?"

T'Pau überlegte, ob sie schon jetzt offen reden, oder ob sie noch schweigen sollte. Dann entschloss sie sich für ersteres. "Ja, Counsellor, es gibt noch etwas. Wie Sie selbst angemerkt haben, ist der Einfluss des Planeten lediglich schwächer geworden, aber keinesfalls ganz verschwunden! Ich möchte, dass Sie die Crew überwachen und mir jede noch so kleine mentale Veränderung mitteilen! Gerade in einer Situation, wie wir sie gerade erleben, ist es unabdingbar, eine funktionierende Mannschaft zu haben, wenn Sie verstehen!"

Sophie Quint schaute den Captain mit großen Augen ungläubig an. "Sie wollen wirklich, dass ich die Crew ohne deren Wissen belausche?" "Nun ja, der Zweck heiligt die Mittel – so sagen doch die Menschen, oder? Sie sollen ja nicht die Gedanken der Crew lesen, sondern lediglich den Gemütszustand überprüfen und mehr nicht. Wenn Sie sich außerstande fühlen, diese Aufgabe zu übernehmen, dann werde ich eine andere Person dafür auswählen, aber mir wäre es viel lieber, wenn Sie das machen würden!"

"Gut, Captain, ich werde es machen. Aber bitte vermerken Sie im Logbuch, dass ich mich nur bereiterkläre, den Gemütszustand zu überprüfen, mehr nicht." "Das war alles, was ich von Ihnen verlangt habe. Sie können dann gehen."

 

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