Logbucheintrag Chefingenieur Calhoun
Die
Führungsoffiziere versammelten sich in der Besprechungslounge.
Der Captain begrüßt alle und begann die einzelnen Teileinheiten
nach dem Status zu befragen.
Der
erste Offizier Tasha Yar begann mit der Auflistung von diversen
Statusberichten von Einsatzübungen, Tests von verschiedenen
neuen Geräten und der Lage der Verpflegung. Der Captain hörte
nur zu und speicherte die für sie wichtigsten Sachen im Gedächtnis.
Als nächstes berichtete Lt.-Cmdr. Quark von den Com-Einrichtungen
der Invisible. Es gab hier keine Neuigkeiten, bis auf eine leichte
Fluktuation in den oberen EM-Bändern, was wohl auf eine mögliche
Neukonfiguration der Senderphalanx oder auf einige Sonnenflecken
zurückzuführen sei. Quark meinte, dass der Mangel wohl
bis 04:00 Uhr Schiffszeit beseitigt sei. Captain TPau erkundigte
sich bei ihm über die aktuelle Sendeleistung und Quark antwortete,
dass die Leistung bei ca. 94 % liegt, was sicherlich noch ausbaufähig
sei. TPau stimmte dem zu, was gleichzeitig als Befehl galt.
Solche
Dinge machten eine gute und eingespielte Crew aus. Jeder verstand,
welche Anforderungen an sie oder ihn gestellt wurden. Die richtige
Umsetzung der Tätigkeiten geschah bei allen Führungsoffizieren
fast selbständig. Es gab selten Fälle, bei denen der
Captain nachsteuern musste. Lt. K´hard gab bekannt, dass
die Sicherheitsabteilung ein neues Sicherheitstraining für
die Besatzung durchführen will, um die körperlich Fitness
zu erhalten und auch zu verbessern. TPau war damit einverstanden
und betonte, besonders die Crewmitglieder dazu "anzuspornen",
die viel Sitzen. Dabei schaute sie zu Quark und zog die so vertraute
vulkanische Augenbraue hoch. Der Ferengie wollte sich dazu äußern,
sah aber, dass Lt. Quint ein grimmiges Gesicht zog und er schwieg.
Das
Steuer, unter Lt. Blackwell, gab keine besonderen Vorkommnisse
bekannt. Somit ging es weiter zu Counsellor Quint. Sie meldete,
dass die Crewmitglieder in einer allgemein guten Stimmung seien,
die Motivation hoch und es auch kaum Probleme untereinander gab.
Weiter gab sie zu Protokoll, dass sie einem Crewmitglied Urlaub
verordnet hatte und das der Bericht beim Doktor in der Prüfung
sei, aber unterstützt werden würde. Die Führungsoffiziere
schauten sich gegenseitig fragend an. Keiner wusste, von wem die
Rede war. Nur der Captain, Sophie und Mac wussten es und sie wollten
es auch für sich behalten. Sie beendete ihren Bereicht mit
der Aussage, dass es der Führungscrew ebenfalls bestens gehen.
Der
letzte in der Runde war Cmd. Calhoun. Mac fing an, die Änderungen
im und um das Maschinendeck bekannt zugeben. Er änderte das
Schichtsystem, so dass praktisch jede Schicht mindestens immer
überschneidend besetzt war. Ihm persönlich ging es hier
nicht nur um die Arbeit, die zwar ganz klar im Vordergrund stand,
aber auch die Crewmitglieder wollte er so untereinander bekannt
machen. Er beschrieb die Vorgänge bei der Veränderung
des Antriebssystems und die bisher erreichte Effektivität
des Systems. Zwar gab es die normalen Schwierigkeiten hinsichtlich
der Feldanpassung des Schiffes an die neuen Warpspulen, aber es
waren keine unlösbaren Probleme. Calhoun wollte gern Feldtests
bei vollem Energieniveau durchführen und bat deshalb den
Captain um Erlaubnis. Mac gab einige Padds durch die Reihe, um
den anderen Führungsoffizieren die Lage verständlich
zu machen.
TPau
fragte nach den erforderlichen Sicherheitsparametern sowie Abstand
vom Sonnensystem, Gefahr für die Warplöcher hinsichtlich
ihrer Vergrößerung und die eigentliche Gefahr für
die Besatzung und das Schiff. Cmd. Calhoun entgegnete ihr, dass
alle Daten und vorhergehenden Tests, auch bei dienstfähigen
Schiffen, keinerlei Auswirkungen hatten. Er meinte auch, dass
alle anderen Tests in den Padds enthalten seien. "Gut",
meinte TPau und schaute ihren Ersten Offizier an. Cmd. Yar
nickte und sah Calhoun mit einem Lächeln an. "In diesem
Rahmen kündige ich dann an, dass die Tests morgen früh
gleich als erstes anstehen. Ich werde mit einer Handvoll von Technikern
dann auf der Brücke sein und zwischen Brücke und Maschinendeck
hin und her pendeln." Nach Beendigung des Satzes beendete
der Captain das Briefing.
Die
Offizier stoben auseinander, jeder zu seinem Bereich. Nur TPau
und Counsellor Quint blieben zurück.
Logbucheintrag Captain TPau
"Sie
wollten mit mir reden, Counsellor?", fragte Captain T'Pau
schließlich. "Ihre erstaunlichen mentalen Fähigkeiten
verblüffen mich immer wieder, Captain", sagte Sophie
Quint und beugte sich in ihrem Sessel leicht nach vorne. "Sie
wissen doch, dass Vulkanier solche Fähigkeiten besitzen."
"Ja, Captain, das weiß ich sehr wohl. Bei Ihnen sind
diese allerdings gut ausgeprägt. Außerdem wissen Sie
diese Veranlagung sehr mit Bedacht einzusetzen.", bestätigte
die junge Betazoidin lächelnd. "Aber nun zum Thema Captain!"
Der
Counsellor führte auf Grund des Nickens des Captains ihre
Ausführungen fort: "Ma´am, ich möchte Ihnen
nur meine Besorgnis hinsichtlich der derzeitigen Mission mitteilen.
Die Geschehnisse auf dem Planeten beunruhigen die gesamte Crew,
im Besonderen aber die Führungsoffiziere mich eingeschlossen.
Wir sollten diese Mission schnellstmöglich zu Ende bringen."
"Sie wissen Miss Quint, dass wir das versuchen!" "Ja
Captain. Ich bin mir dessen bewusst. Und Sie wissen, dass es zu
meinen Aufgabe gehört, ihnen den 'Seelen-' bzw. den Gemütszustand
der Crew mitzuteilen."
"Ich
verstehe.", bestätigte der Captain der USS Invisible.
Dann fügte sie nach einiger Zeit hinzu. "Wie hat sich
den unser neuer Chefingenieur Calhoun eingelebt?" "Er
wird, so weit ich es beurteilen kann, von der Crew respektiert
und akzeptiert. Ich denke, es werden sich im Laufe der Zeit keine
Probleme ergeben."
T'Pau
erhob eine Augenbraue. "Wie sie sicherlich bemerkt haben",
setzte Sophie Quint fort "hat unser Chefingenieur einige
persönliche Probleme die seine Vergangenheit betreffen. Aber
ich denke, er hat diese erkannt und ist auf dem beste Weg, die
Dinge aufzuarbeiten. Auch die plötzliche Entwicklung gewisser
mentaler Fähigkeiten bekommt er unter Kontrolle ich
bin diesbezüglich sehr zuversichtlich." "Das ist
gut zu wissen, Counsellor!", sagte die Vulkanierin. Sophie
Quint lehnte sich zurück und sagte: "Gibt es noch etwas
auf Ihrer Seite Captain?"
T'Pau
überlegte, ob sie schon jetzt offen reden, oder ob sie noch
schweigen sollte. Dann entschloss sie sich für ersteres.
"Ja, Counsellor, es gibt noch etwas. Wie Sie selbst angemerkt
haben, ist der Einfluss des Planeten lediglich schwächer
geworden, aber keinesfalls ganz verschwunden! Ich möchte,
dass Sie die Crew überwachen und mir jede noch so kleine
mentale Veränderung mitteilen! Gerade in einer Situation,
wie wir sie gerade erleben, ist es unabdingbar, eine funktionierende
Mannschaft zu haben, wenn Sie verstehen!"
Sophie
Quint schaute den Captain mit großen Augen ungläubig
an. "Sie wollen wirklich, dass ich die Crew ohne deren Wissen
belausche?" "Nun ja, der Zweck heiligt die Mittel
so sagen doch die Menschen, oder? Sie sollen ja nicht die Gedanken
der Crew lesen, sondern lediglich den Gemütszustand überprüfen
und mehr nicht. Wenn Sie sich außerstande fühlen, diese
Aufgabe zu übernehmen, dann werde ich eine andere Person
dafür auswählen, aber mir wäre es viel lieber,
wenn Sie das machen würden!"
"Gut,
Captain, ich werde es machen. Aber bitte vermerken Sie im Logbuch,
dass ich mich nur bereiterkläre, den Gemütszustand zu
überprüfen, mehr nicht." "Das war alles, was
ich von Ihnen verlangt habe. Sie können dann gehen."