Star Trek 4 – Zurück in die Gegenwart

Star Trek IV - The Voyage Home

                                             

Uraufführung (D): 26.03.1987  William Shatner:   Admiral James T. Kirk 
Uraufführung (USA): 26.11.1986 Leonard Nimoy:  Captain Spock 
Jahr: 2286, 1986 DeForest Kelley: Dr. Leonard „Pille“ McCoy
Sternzeit: 8390,0 James Doohan: Captain Montgomery „Scotty“ Scott 
Autoren: Leonard Nimoy ,& Harve Bennett George Takei: Commander Hikaru Sulu
Drehbuch: Nicholas Meyer, Harve Bennett, Steve Meerson, Peter Krikes  Walter Koenig: Commander Pavel Chekov
Produzent: Harve Bennett Nichelle Nichols: Commander Nyota Uhura 
Regie: Leonard Nimoy   Mark Lenard: Botschafter Sarek
Originaltitel: The Voyage Home Robin Curtis: Lieutenant Saavik
Jane Wyatt: Amanda Grayson 
Majel Barrett:  Dr. Christine Chapel
Robert Ellenstein: Präsident des Föderationsrates
John Schuck: klingonischer Botschafter
Brock Peters: Admiral Cartwright
Catherine Hicks:  Dr. Gillian Taylor

                                                                                    

Inhalt:

Während sich Admiral Kirk und seine Besatzung nach den Vorfällen um den Planeten Genesis noch mit dem wiedergeborenen Spock auf Vulkan befinden und der interplanetare Sternenrat mit den Forderungen des klingonischen Botschafters nach Kirks Hinrichtung zu tun hat, fliegt eine unbekannte Sonde auf die Erde zu, welche seltsame Signale sendet, aber auf keines der Föderationssignale reagiert.

Als die Mannschaft der zerstörten Enterprise schließlich im klingonischen Bird of Prey gen Erde aufbricht, ist das unbekannte Flugobjekt eingetroffen und sendet Transmissionen aus, die die Ozeane verkochen und jedem elektronisch funktionierendem Objekt die Energie entziehen. Nachdem die Enterprise die Aufforderung erreicht, dass niemand der Erde nahe kommen soll, können Kirk und Spock die Transmissionen als Walgesänge identifizieren und beschließen mit dem Bird of Prey einen Zeitsprung in die Vergangenheit der Erde zu vollziehen, genauer gesagt, in das 20. jahrhundert, in dem es noch terrestrische Wale gab.

Sie planen Wale samt Meerwasser zu fangen und sie ins 23. Jahrhundert zu manövrieren. Sie sollen der unbekannten Sonde die gewünschte Antwort geben, nach der sie sucht und die sie dazu bringt, von der Erde abzulassen.

In der Vergangenheit angekommen, hat die Crew auch schon das erste Problem: die Klingon-Kristalle, Antrieb des B. o. P., sind entladen. So werden Uhura und Chekov ausgesandt, eine Energiequelle mit nuklearen Brennelementen anzuzapfen, um ihre Energie zu stehlen, damit der Antrieb des Schiffs wiederhergestellt werden kann. Indessen machen sich Kirk und Spock auf die Wale George und Gracie, die in einem Seeaquarium leben, aber bald freigelassen werden sollen, zu suchen und sich zu überlegen, wie sie diese transportieren könnten. Spock entscheidet sich dafür, erst einmal mit den Walen Kontakt aufzunehmen und geht baden, womit er den heiligen Zorn der Walforscherin Gillian Taylor auf sich zieht. Jedoch konnte Spock bei seinem Kommunikationsversuch herausfinden, dass Gracie schwanger ist.

Uhura und Chekov haben inzwischen ein nukleares Kriegsschiff namens Enterprise gefunden, wollen einbrechen und samt aufgeladenen Energieakkumulator wieder rausbeamen.

Währenddessen sind Scotty und Sulu dazu aufgebrochen einen Hersteller von Plexiglasscheiben namens Plexicorp. zu besuchen, der unentgeltlich große Plexiglasscheiben für sie herstellen würde, um so ein Bassin für die Wale auf dem Schiff einrichten zu können. Dies tun sie, indem sie dem Chef des Unternehmens die Formeln zur Berechnung von viel dünneren, aber genauso stabilem Plexiglas überlassen.

Am Abend desselben Tages hat Kirk die Forscherin Gillian zum Essen ausgeführt und versucht sie davon zu überzeugen, dass er die Wale an einen sicheren Ort bringen kann, wo sie geschützt vor Wahlfängern wären. Es gelingt ihm natürlich nicht sofort, sie davon zu überzeugen.

Gleichzeitig ist Chekov bei dem Versuch, den Akkumulatoren mit Nuklearenergie aufzuladen, gefangen worden und verletzt sich bei seinem Fluchtversuch schwer. Uhura, die wieder auf dem Schiff die Klingon-Kristalle auflädt, kann Chekov lokalisieren, aber er ist mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden.

Gillian erfährt, dass die Wale ohne ihr Wissen nach Alaska zu ihrer Freilassung transportiert wurden und sieht in Kirk ihre letzte Rettung für ihre Lieblinge. So sucht sie den Ort in einem Park auf, den ihr Kirk genannt hat, um ihn zu treffen.

Kirk, Pille und Gillian erfahren von Chekovs Aufenthaltsort und machen sich auf, um ihn vor den, wie Pille meint, „mittelalterlichen medizinischen Methoden des 21. Jahrhunderts“ zu retten. Ganz nebenbei heilt Pille eine ältere Dame, deren Nieren nicht mehr funktionieren.

Chekov kann gerettet und schnell genesen werden und als schließlich alle Crewmitglieder zurück auf dem Bird of Prey angekommen sind, ist auch das Bassin für die Wale fertiggebaut und es kann losgehen. Jedoch sind sie nicht die Einzigen, die die Spur von George und Gracie aufgenommen haben. Ein Wahlfänger kreuzt durch die Gewässer der Beringsee und will die frisch errungene Freiheit der Tiere zunichte machen.

Die Bösewichte gucken nicht schlecht, als plötzlich ein riesiges UFO über ihnen auftaucht und ihnen die Beute vor der Nase wegschnappt.

Zurück geht es per Zeitsprung ins 23. Jahrhundert, wo der klingonische B. o. P. auf die Sonde trifft und sofort manövrierunfähig wird. Glücklicherweise stürzt die Crew samt Schiff und Walen in den Pazifik, die Wale werden befreit und beginnen mit der unbekannten Macht im Weltraum zu kommunizieren. Diese scheint zufrieden, unterhält sich mit ihnen und zieht schließlich wieder von All-Dannen.

Die Ozeane kommen wieder an ihren Platz, die Enterprise-Crew planscht fröhlich mit den Walen und wird schließlich vor Gericht gestellt.

Alle Anklagen gegen sie werden aber, bis auf eine, fallengelassen; nur Admiral Kirk wird wegen seines Ungehorsam, den er sich zu schulden kommen lassen hat, wieder zum Captain degradiert. So kann er die Aufgaben erfüllen, für die er am besten geeignet ist: ein Raumschiff in unbekannte Gefilde zu führen. Sodann betreten er und seine Crew die neue Enterprise 4 und fliegen neuen Abenteuern entgegen.

Kritik:

Die Hauptstärken dieses Star Trek Films sind seine auf den Punkt gebrachten, wohl überlegten Dialoge und der feine Humor, der besonders durch den Kultur- und Zeitschock zwischen den Erdbewohnern des späten 20. Jahrhunderts und der Besatzung der Enterprise entsteht. Ob es nun Chekov ist, der in seinem offensichtlichen Ostblock-Akzent während des Kalten Krieges einen amerikanischen Polizisten fragt, wo er Atomkraft-Anlagen finden kann, oder Spock, der einem Punker Anstand beibringt, indem er ihn mit seinem gekonnten Nackengriff außer Gefecht setzt oder Kirk, der der Biologin Gillian Taylor mitteilt, dass Spock früher auf LDS statt auf LSD war und deshalb so ist, wie er ist, man hat in diesem Film immer recht viel zu lachen.

Besonders hochzuhalten ist Leonard Nimoys Performance als Spock, der neu zu leben anfängt und sich langsam seine Erinnerungen und sein Wissen aneignet. Die alte Hass-Liebe zwischen ihm und Dr. Mc Coy ist wiederzuerkennen und erfährt eine massive Wiederbelebung durch viele neue humorvolle Dialoge

Der Feind, die Sonde, die ein völlig unbekannte Macht darstellt, appelliert durchaus in ihrer gruseligen Figur an Urängste vor dem Unbekannten, die seltsamen Geräusche, besonders das ultraschallartige Rauschen, sind ebenfalls diesem Bild hilfreich. Bezeichnend

Einer der genialen Dreh- und Angelpunkte der Geschichte ist, dass es der Crew aufgrund vieler plausiblen Umstände unmöglich gemacht wird, vor ihrem Abendteuer auf ein Schiff der Sternenflotte umzusteigen und sie die Reise in einem klingonischen Bird of Prey antreten müssen. Durch die Vorteile, die dieses Schiff gegenüber einer neuen Enterprise bildet, ist es der Crew überhaupt erst möglich auf der Erde zu landen (Unsichtbarkeitsschild) und die Wale an Bord zu nehmen (OK, zugegebenermaßen habe ich keine Ahnung, ob eine Enterprise nicht vielleicht doch die selben Ausmaße an Lagerhallen an Bord hat...). Auch die Szene, in der man versucht die Crew des Walfängers zu erschrecken wäre mit einer Enterprise sicher nicht halb so imposant gewesen (Sorry, Hardcore-Föderations-Anhänger, auch ihr müsst anerkennen, dass Birds of Prey einfach mehr Respekt einflößen, wenn sie so über einem schweben!) Sicherlich ist das der Besatzung des Walfängers recht egal, aber für den Star Trek-Jünger fällt dies ins Auge.

Die Szenenabfolge im Film ist generell sehr logisch und wirft im Großen keine Fragen auf. Jeder Schachzug, der zum Zeitsprung führt, ist durchaus verständlich: Die Sonde wird von Anfang an als ein Kommunikationsmittel angesehen, nicht als ein feindliches Objekt. Wäre sie eindeutig feindlich gewesen, würde trotzdem jeder Versuch sie zu stoppen durch den Energieentzug fehlschlagen. Ein Kleinigkeit fällt jedoch auf: Die Risikobereitschaft, sich auf eine Zeitreise zu begeben, um ein gigantisches Bassin auf einem Schiff aufzubauen in dem Kreaturen aufgenommen werden sollen, die der Sonde antworten sollen. Das Hauptrisiko liegt natürlich hierbei auf der Möglichkeit, dass die Wale 'falsch' oder gar nicht antworten. Wenn Wale intelligent genug wären zu erahnen, dass ihre Zeit auf der Erde bald zu ende ist, hätten sie sicherlich nicht das der Sonde geantwortet, was sie ihr geantwortet haben.

Trotz der vielen humoristischen Einlagen ist die Hauptaussage des vierten Star Trek Films durchaus ernst: Hätte die Menschheit Lebewesen, die auf der Erde das selbe Daseinsrecht haben, wie jedes andere, das nicht von der Evolution dahingerafft wird, geschützt, anstatt sie auszurotten, wäre die Reise der Enterprise-Crew nicht nötig und die Erde nie in Gefahr gewesen. Natürlich könnte man jetzt einwenden, dass genauso gut eine Sonde, die mit Dinosauriern kommunizieren wollte, hätte auftauchen können, die Genialität des Drehbuchs jedoch besteht darin, dass es eines der am meisten vom Aussterben bedrohten Lebewesen ist, nachdem die Sonde verlangt. Damit weisen uns Nimoy und Bennett darauf hin, dass wir nicht nur in weite Fernen blicken sollten, um etwas zu verbessern.

Rezensentin: Carec July

 

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