Persönliches
Logbuch Counsellor Sohie A. Quint
Sophie
betrat das Offizierskasino. Sie hatte das neue Besatzungsmitglied
am Morgen um diese Gespräch gebeten. Sie hoffte mit seiner
Hilfe die Gründe ihrer Kopfschmerzen zu finden. Nick Sherdan
saß mit einem terranischen Bier in der Hand an dem Tisch
hinten rechts in der Ecke.
Hallo
Lieutenant! Der marsianische Offizier blickte zu der Betazoidin
auf. Ich möchte Ihnen schon einmal im voraus danken!
- Wobei kann ich Ihnen helfen Miss Quint?, fragte
Sherdan nach. Ach...hm...Waren wir eigentlich nicht schon
mal beim Du? Der Lieutenant lächelte den Counsellor
an. In Ordnung, Sophie! Was hast du für ein Problem?"
Nick
Sherdan nahm einen kleinen Schluck seines Bieres. Also -
Nick - ich habe, seit dem wir in die Umlaufbahn des Planeten eingetreten
sind, Kopfschmerzen. Ich kann außerdem nicht mehr einschlafen
und wenn ich dann doch einschlafe, dann träume ich Dinge,
an die ich mich am nächsten Morgen nicht mehr erinnern kann....
Warst
du schon auf der Krankenstation? Ja selbstverständlich!!
Gleich am zweiten Tag, aber der Doktor sagt, das ich körperlich
vollkommen gesund bin. Also habe ich heute angefangen nach eventuellen
Ursachen zu suchen.
Der
junge Man schaute sie neugierig an während sie weitersprach:
Ich habe auf der Planetenoberfläche etwas entdeckt
das ich nicht zuordnen kann. Wie du weißt, haben wir ja
auf der Oberfläche ein altes Wrack von einem Schiff der Föderation
gefunden... ...worauf willst du hinaus? Nick
Sherdan wurde ungeduldig.
Ich
habe das Gefühl, daß irgend jemand mit mir Kontakt
aufnehmen will. Aber der Planet ist doch unbewohnt!
Ja, ich weiß! Aber du weißt genauso wie ich,
daß es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die wir uns
nicht erklären können. Ich habe das Gefühl, einen
Hilferuf zu empfangen
Hm,
du meinst also, daß ein Art von verlorener Seele mir dir
Kontakt auf nehmen will? Ja, richtig! Ich denke, daß
einige der alten Besatzungsmitglieder in einem Zustand sind, den
wir nicht mit unseren Sensoren erfassen können. Und daß
diese 'Geister' mir ihre Geschichte erzählen wollen. Allerdings
versuchen sie mir nie Nachrichten zu übermitteln, wenn ich
bei vollem Bewußtsein bin. Und wenn sie mir ihre Nachrichten
in der Nacht übermitteln, dann vergessen ich dies Botschaften
nach dem Aufwachen. Nick - ich hoffe, du hast dies bezüglich
eine Idee! Denn lange komme ich ohne richtigen Schlaf nicht mehr
aus! Ich kann mich jetzt schon schwer konzentrieren. Lange halte
ich dies Situation gesundheitlich nicht mehr durch ....
Persönliches
Logbuch Lieutenant Nick Sherdan
Hm"
Sherdan dachte nach und drehte dabei die Bierflasche in der Hand.
Du sagst, daß du zwar träumst, aber dich am Morgen
nicht mehr erinnern kannst? So ist es. Ich weiß,
daß ich was geträumt habe, aber es sind nicht meine
Träume. Es ist so, als ob mir jemand einen Film vorführt.
Nick blickte zu Sophie auf. Woher weißt du das, wenn
du dich nicht mehr daran erinnern kannst?
Sophies
Gesicht nahm einen ungeduldigen Ausdruck an. Weißt
du, ich fühle mich nach dem Aufwachen, als ob ich nicht ich
bin, sondern ein Fremder. Kannst du dir vorstellen, wie es ist,
in einem fremdem Körper zu sein? Der Lieutenant zog
die Augenbrauen hoch. Nein, ich hatte noch nicht die Möglichkeit
versuchte er einen Scherz und hätte sich im nächsten
Moment am liebsten auf die Zunge gebissen. Sophie runzelte die
Stirn. Ich kann darüber nicht lachen, Nick! Entschuldige,
natürlich kann ich mir vorstellen, daß es sicher kein
angenehmes Gefühl ist. Unangenehm ist noch geschmeichelt.
Nick
schaute Sophie Quint direkt an und fragte sie Sag mal, was
hältst du davon, wenn ich die nächste Nacht bei dir
verbringe? Waaas? Sophie schaute dermaßen
fassungslos, daß Sherdan laut auflachen mußte. He,
so war das eigentlich nicht gemeint brachte er unter Gelächter
hervor. Nein, hör mal, ich habe da eine Idee. Du weißt
ja, daß ich ein Mental-User bin und mir die mentalen Fähigkeiten
anderer teilweise zu eigen machen kann, wenn auch nicht permanent.
Aber ich denke, wenn ich mich auf dich konzentriere während
du schläfst, könnte es mir vielleicht gelingen diese
Träume, die du empfängst, wenigstens zum Teil mitzuerleben
- bei vollem Bewußtsein. Du, als Betazoidin hast ja telephatische
Fähigkeiten, die mir wiederum bei der Sache helfen könnten.
Er sah, wie Sophie nun auch grinsen mußte über ihr
Mißverständnis. Ach so meinst du das, ich dachte
schon....aber...ok, es währe sicher einen Versuch wert. Hm...gut,
probieren wir es. Zwar wird mir das nicht unbedingt helfen, mich
zu erholen, aber sicher bietet sich uns damit ein Ansatzpunkt,
um das Problem lösen zu können.
Sie
schaute nun Sherdan von der Seite an und mußte noch einmal
lächeln Mach dir aber bloß keine falschen Hoffnungen!
Sherdan grinste zurück und meinte Versprochen Counsellor!
Sophie machte mit Sherdan einen Termin für den Abend aus
und verabschiedete sich von ihm. Nick ließ sein Bier stehen,
weil für die anstehende Nacht Alkohol alles andere als fördernd
gewesen wäre. Da er ja wach bleiben mußte, versuchte
er sich, bis es soweit wahr, in seinem Quartier zu entspannen.
Trotzdem lag er noch eine Weile wach und dachte über Sophies
Problem nach. Er, der sehr gerne schlief, konnte sich durchaus
vorstellen, wie kaputt sie sich fühlen mußte nach solchen
Nächten. Über seine Gedanken schlummerte er nach einer
Zeit doch noch ein.
Persönliches Logbuch Counsellor
Sophie A. Quint
Sophie
hingegen versuchte das genaue Gegenteil. Sie machte sich nach
dem Gespräch auf den Weg zum Holodeck. Computer! Programm
Quint 'Tau/Alpha starten. Die junge Frau trat vor das Schott
das sich darauf hin mit einem Zischen öffnete. Sophie betrat
einen großen hellen Raum, an der einen Wand waren mehrere
Spiegel befestigt davor war eine Ballettstange. An den anderen
Wänden erstreckten sich hohe Fenster, die den Blick über
das sommerliche London freigaben. Die Sonne stand tief am Horizont
und tauchte dadurch den Saal in ein warmes Licht.
Im
nächsten Moment betrat eine Gruppe junger Leute den Raum.
Hallo Sophie! sagte der hochgewachsene Afroamerikaner.
Wir haben uns ja sehr lange nicht mehr gesehen rief
daraufhin eine junge blonde Französin und gab Sophie dabei
einen Kuß auf die Wange, die junge Frau hieß Marie.
Marie war die Trainerin der kleinen Tanzgruppe.
Sophie
war während ihrer Akademiezeit Mitglied der dortigen Theatergruppe
gewesen. Sie stand mit der Truppe oft auf der Bühne, sie
liebte das Gefühl das die Anspannung in ihr hinterließ.
Und wenn dann das Publikum am Ende der Vorstellung zu applaudieren
begann war der Streß der Probenzeit sofort vergessen.
Die
Betazoidin trat aus der Umkleide und begann sich warm zumachen.
Jean-Bob, ein bärtiger Marsianer lief gerade ein paar Runden.
Sophie schloß sich ihm an.
Nachdem
sich die kleine Gruppe dann auch noch warm gesungen hatte stellte
sich jeder auf seinen Platz. Im nächsten Moment dröhnte
das Playback aus den Lautsprecherboxen. Der Rum-Tum-Tugger
ist ein seltsames Tier.... In diesem Musical tanzte und
sang sie die Rolle der Mungo Jerrie der diebischen Katze.
Das war Sophie Paraderolle!
So
ging es bis zum frühen Abend. Als Sophie dann das Holodeck
verließ, war genau das eingetreten was sie sich erhofft
hatte. Der Counsellor des Schiffes war körperlich müde,
aber vollkommen zufrieden. So hatten ihre Alpträume auch
etwas gutes bewirkt, Sophie hatte endlich wieder einmal so richtig
tanzen können.
Als
die junge Frau dann wieder ihr Quartier betrat, räumte sie
dieses ein wenig auf und Replizierte sich dann eine Karaffe mit
Saft und dazu einen großen Salatteller.
Bald
darauf ertönte der Türsummer und Nick Sherdan betrat
die freundlich eingerichteten Räume der Beraterin. Guten
Abend Sophie sagte er noch etwas müde. Guten
Abend Nick! Wie ich sehe haben sie ein wenig geschlafen?
erwiderte Sophie zwinkernd. Ja, es wird wohl eine lange
Nacht für mich werden. Ich hoffe nur wir finden etwas heraus.
Das hoffe ich sehr antwortete der Counsellor und trat
aus dem Bad heraus. Sie zupfte an ihrem alten Pyjama und lächelte.
Sie schaute sich unruhig um. Es ist schon ein komisches
Gefühl so unter Aufsicht zu schlafen.
Sie
trat auf ihr Bett zu und schlug die Decke zurück. Sie legte
sich hinein und schaute zu dem Lieutenant, der es sich auf dem
Sofa bequem gemacht hatte. Wir kennen uns noch nicht sehr
lange. Erzähl doch etwas von dir! forderte Sophie Nick
gähnend auf.
Persönliches Logbuch Lieutenant
Nick Sherdan
Hoffst
du, daß meine Geschichte so langweilig wird, daß du
einschläfst? fragte Nick mit einem Grinsen im Gesicht.
Klar antwortete Sophie nur deswegen hatte ich
deinem Vorschlag überhaupt zugestimmt. Ich habe gehofft,
durch eine phlegmatisch erzählte Story endlich von meinen
Alpträumen befreit zu werden. Zum Beispiel, wenn du mir mal
erzählst, wie du deinen Rang als Lt.-Cmd. verloren hast.
Sie
spürte, daß sie sich mit der letzten Bemerkung sich
ein bißchen zu weit vorgewagt hatte. Der Lieutenant ließ
es sich äußerlich jedoch nicht anmerken. Tja,
das mag sicher interessant sein. Allerdings glaube ich nicht,
daß die Story was als Gute-Nacht-Geschichte taugt. Vielleicht
ein andermal.
Nick
schwieg und die beiden schauten sich eine Weile an, bevor er fragte:
Warst du eigentlich schon mal auf dem Mars, Sophie?
Ja, ich habe dort einige Zeit in einer Kolonie gelebt.
Sag bloß, wirklich? staunte Sherdan. Das
hätte ich nicht vermutet! Das ist ja toll! freute er
sich Weißt du, die meisten besuchen ja immer nur die
Erde, wenn sie in unser Sonnensystem kommen. Den Mars interessiert
die wenigsten. Ärgert dich das? Nun
ja, ein bißchen schon. Schließlich ist es ja mein
Heimatplanet. Zugegeben, allgemein werden wir vom Mars ja auch
zu den Terranern gezählt, aber so ein bißchen lokalpatriotisch
bin ich doch. Wer ist das nicht fragte
Sophie mit einem Gähnen auf den Lippen. Ich lasse ja
auch nichts auf Betazett kommen. Ich bin stolz darauf,
daß damals meine Vorfahren zu den Pionieren gehörten,
die den Mars bewohnbar gemacht haben. Ich glaube, daß auch
heute noch jeder Marsbewohner etwas von diesem Abenteuerblut in
sich trägt. Ich merke es ja an mir selbst. Mich zieht es
immer wieder dahin, wo etwas passiert, wo es was zu entdecken
gibt oder auch wo es nicht ganz ungefährlich ist. Ich könnte
mir nie vorstellen, immer nur an einem Ort zu bleiben und einem
täglichen Arbeitstrott nachzugehen. Meine Vorfahren sind
ja meist in der Landwirtschaft gewesen. Heute ist das ja nicht
mehr so weltbewegend. Aber damals, das muß man sich mal
vorstellen, wie sie Stück für Stück den Marsboden
urbar gemacht haben. Letztendlich war das ja die Grundlage für
die Besiedlung, sonst währe der Mars doch nur wegen der Bodenschätze
interessant gewesen...
Nick
unterbrach sich, weil er merkte, daß er wieder einmal ins
Schwärmen geriet. Für Außenstehende war das meist
nicht so interessant, wie für ihn. Und wie zur Bestätigung
merke er auch an den regelmäßigen Atemzügen Sophies,
daß sie bereits nicht mehr zuhörte. Es würde noch
eine Weile dauern, bis sie den REM-Schlaf erreicht haben würde.
Die Zeit bis dahin versuchte Nick zu nutzen, um sich mit einer
Konzentrationsübung auf die telephatischen Fähigkeiten
des Counsellors einzustellen. Er ging hinüber zu Sophies
Bett und nahm in dem danebenstehenden Sessel Platz. Sein Blick
haftete an ihrem Gesicht. Selbst jetzt, im Schlaf, strahlte sie
eine Energie und Selbstsicherheit aus, die Sherdan schon an ihr
bewundert hatte, als sie sich das erste Mal begegneten. Er fand
die junge Frau sehr anziehend und genoß den Umgang mit ihr.
Ihre Frische und ihr Tatendrang belebten ihn immer wieder aufs
Neue.
Er
riß sich von seinen Gedanken los. Jetzt war nicht die Zeit
zum Träumen jedenfalls nicht für ihn, sondern
für Sophie. Also verbannte Nick jeden Gedanken aus seinem
Kopf. Entspannt saß er da und dachte an nichts, ließ
einfach nur den Moment auf sich wirken, ohne darüber nachzudenken.
Langsam pendelte sich sein Geist auf einen neutralen Zustand ein
und er begann sich zu konzentrieren. Das Gesicht des Counsellors
war vor ihm. Er versuchte dahinter zu blicken, ihren augenblicklichen
Zustand in sich aufzunehmen. So wartete er eine Weile.
Bevor
er hergekommen war, hatte er sich bereits überlegt, daß
die ganze Sache hier auch ein Flop werden könnte. Noch fühlte
er sich nicht sicher, wenn er fremde Para-Fähigkeiten für
sich verwendete. Manchmal setzte die Mental-User-Fähigkeit
auch sehr sporadisch von selbst ein, was den Lieutenant immer
wieder etwas verunsicherte. Trotzdem würde er weiterhin versuchen,
seine Gabe so gut wie möglich zu kontrollieren. Trotz seiner
Konzentration gelang es Nick auch nach längerer Zeit nicht,
Zugang zu den Mentalkräften Sophies zu erlangen. Irgend etwas
war noch dazwischen. Nick verließ den Sessel, kniete sich
vor das Bett des Counsellors und nahm die rechte Hand der jungen
Betazoidin, bettete sie auf dem rechten Handrücken und legte
seine linke Hand darüber. Er hoffte, daß der körperliche
Kontakt ihm helfen würde, die Barriere zu überwinden.
Erneut fing er an, sich zu konzentrieren.
Ein
leichtes Schwindelgefühl überkam Sherdan plötzlich,
wie jedes Mal, wenn die parapsychischen Fähigkeiten von jemand
Fremden auf ihn übergriffen. Augenblicklich veränderte
sich sein mentaler Background. Wo normale Menschen in einem stillen
Raum wirklich nur Stille hörten, nahmen Telephaten soetwas
wie ein permanentes Hintergrundrauschen war. Das kam natürlich
von anderen Personen, die sich in der Nähe befanden. Nick
mußte sich jetzt also auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren.
Zum einen mußte er versuchen, das mentale Rauschen zu ignorieren,
zum anderen durfte er die Kontrolle über die Telephatische
Verbindung nicht verlieren und außerdem hatte er noch auf
die Träume von Sophie zu achten.
Noch
konnte er nichts von ihr empfangen. Doch nach einiger Zeit nahm
er erste Bilder wahr. Sophie war ins REM-Statium eingetreten.
Vor Sherdans geistigem Auge huschten flimmernd Bilder vorüber...ein
großer Saal mit Spiegeln an den Wänden...ein lachendes
Gesicht...sich geschmeidig bewegende Arme. Nick hatte sich während
seiner Kadettenzeit aus reiner Neugier auch mit Traumdeutungen
befaßt. Dabei hatte er auch gelernt, seine eigenen Träume
halbwegs bewußt mitzuerleben, so, daß er sich am nächsten
Morgen auch noch daran erinnern konnte. Normalerweise begannen
die meisten Träume immer damit, daß man in wilder Folge
Bilder vom vergangenen Tag wahrnahm, die mit der Zeit jedoch immer
seltener wurden und von scheinbar völlig zusammenhangslosen
Bildern verdrängt wurden. Nach einiger Zeit jedoch, bildete
sich soetwas wie eine Geschichte, deren Regie dem Unterbewußtsein
oblag. Diese Geschichten waren meist ebenso abenteuerlich und
interessant, wie ein gutes, spannendes Buch. Das Vertrauen, welches
Sophie mit ihrer Zustimmung für diese Nacht Nick entgegenbrachte,
wußte Sherdan durchaus zu schätzen. Immerhin gewährte
sie ihm damit auch Einblick in die Geheimnisse ihrer Psyche.
Doch
jetzt stutze Nick. Irgend etwas stimmte hier nicht. Die Bilder,
die der Lieutenant auf einmal wahr nahm, schienen überhaupt
nicht zum bisher wahrgenommenen zu passen. Nick hatte das Gefühl,
daß er plötzlich durch eine Glasscheibe blickte, auf
der völlig andere Abbildungen erschienen. Fast hätte
er sie nicht erkannt, weil sie sich nur wie in Zeitlupe änderten.
Das waren auf keinen Fall Träume des Counsellors. Immer deutlicher
konnte er die Überlagerung wahrnehmen, weil Sophies Traumbilder
immer mehr verblaßten und schließlich ganz verschwanden.
Das konnte nur so gedeutet werden, daß der REM-Schlaf für
Sophie unterbrochen worden war. Jetzt nur nichts verpassen, sagt
sich Nick.
...ein
Nebel, wie aus Kissen geformt... etwas versprach Geborgenheit...
plötzlich ein Blitz... Angst... grenzenlose Angst... Panik...
was unternehmen... Scanner... ein paar fliegende Hände...
ein ablaufender Countdown... aufkommende Hoffnung... ein paar
Koordinaten... wieder Feuer... zufahrende Schotte... Hangar...
ein Shuttle... ein schwarzer Schleier...
Lt.
Sherdan holte tief Luft. Er war nahe daran, die Verbindung abzubrechen.
Wie in einem Stroboskop hämmerten die Bilde in sein Hirn.
Mit aller Kraft zwang er sich, weiter "hinzusehen".
Jetzt nur nichts verpassen, das war doch erst der Vorspann!
Die
Erlebnisse einer unbekannten Person wurden nach und nach vorgeführt.
Die Person hatte sogar ein Gesicht. Ein Mann, wahrscheinlich Terraner,
mit dunklen Haaren, so um die 45...50 Jahre alt. Er hatte ein
hartes, entschlossenes Gesicht. Man sah ihm an, daß er viele
Entbehrungen in letzter Zeit über sich hatte ergehen lassen
müssen. Die Sendung übermittelte nicht nur Bilder, sonder
bestand auch aus einem großen Teil an Emotionen. Das machte
Sherdan am meisten zu schaffen, weil es unheimlich an der Psyche
zerrte. Nick war nie ein Fan von Thrillern oder Horror-Inzenarien
gewesen. Und hier bekam er nun eine solche Szenerie hautnah vorgeführt.
Am Ende der Vorstellung hatte er nur noch den Wunsch, alles zu
vergessen, was er gerade erlebt hatte. Wenn Sophie diesen "Traum"
auch nur mit dem Unterbewußtsein miterlebte, dann war es
ein Wunder, daß sie noch nicht zusammen gebrochen war.
Sherdan
spürte, wie seine Hand gedrückt wurde und öffnete
langsam die Augen. Das erste was er sah, war sein Chronometer
am Handgelenk. Inzwischen waren fünf Stunden vergangen. Sophie
lag auf der Seite und schaute ihn an. Und...? flüsterte
sie hoffnungsvoll und versuchte ein Lächeln. Nick brachte
erst einmal nur ein stummes Nicken zustande und registrierte die
Erleichterung, die sich in Sophies Gesicht abzeichnete. Ich
denke, wir sollten eine Rettungsaktion starten. Da ist noch jemand
am Leben...