Die Ringe von Tautee
von Dean Wesley Smith / Kristine Kathryn Rusch


 

        Und wieder einmal steht die ERSTE DIREKTIVE im Mittelpunkt eines Buches.
Captain James T. Kirk muß sich entscheiden, ob er Tausende von Tauteeanern rettet, oder sich an die Vorschriften der Sternenflotte hält.

Das gesamte Sonnensystem von Tautee wird zerstört und gigantische Kräfte reißen Planeten und Monde auseinander. Milliarden von Tauteeanern sterben. Nur wenige Tausend können sich vor der ersten Vernichtungswelle retten, doch auch ihnen steht der Tod bevor, wenn nicht schnellstens Hilfe von außen kommt.

Kirk und seine Crew stehen vor einem großem Dilemma: Die erste Direktive verbietet ihnen, daß Einmischen in eine andere Kultur. Doch Kirk will nicht tatenlos zusehen, wie die letzten Überlebenden einer Hochkultur vor die Hunde geht.

Die ganze Rettungsmission wird dadurch noch erschwert, daß plötzlich mehrere Kriegsschiffe der Klingonen auftauchen. Beide Seiten beschuldigen den Anderen, eine neue Superwaffe entwickelt zu haben. Die Klingonen wollen die Enterprise daran hindern, sich damit aus dem Staub zu machen und greifen das Schiff an...
 
 

        Ein interessanter Aspekt des Buches ist wieder mal die ERSTE DIREKTIVE, die Nichteinmischung in weniger entwickelten Kulturen und Völkern. Als die Enterprise hundert Tauteeanern an Bord beamt, läßt sich die Direktive noch vertreten und in Grenzen halten. Doch als dann plötzlich klar wird, daß noch Tausende weiterer Überlebende gerettet werden können, sieht die Sache schon wieder anders aus.

Der innere Konflikt den Kirk durchstehen muß, zeigt wieder einmal die gefühlsbedingte Seite von ihm auf. Für einen kurzen Augenblick wird der Leser an Edith Keeler erinnert, die Kirk sterben lassen mußte, um die Zeitlinie er Erde nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Jeder, der die TOS-Folge „Griff in die Geschichte“ gesehen hat, kennt den Schmerz von Captain James T. Kirk, den er in diesem Augenblick durchlebt hat und ihn auch immer wieder verfolgt.

        Eine Szene sei noch erwähnenswert, die sich zwischen KerDaq, dem klingonischen Commander und Prescott, der Wissenschaftlerin abspielt:

„Ihr Volk hat dieses Problem verursacht. Für eine solche Dummheit ist der Tod als Bestrafung angemessen.“, sagte KerDaq.

Prescott wirbelte herum und ging auf den Klingonen zu. Sie war zwar nur halb so groß und wog höchstens ein Viertel seines Körpergewichtes, aber in ihren Augen war etwas, daß den Klingonen leicht zurückweichen ließ.

Wer die Klingonen kennt und weiß, daß sie vor Nichts und Niemanden Angst haben, muß bei diesem Anblick schmunzeln. Doch man fühlt auch den Schmerz, der von Prescott ausgeht und versteht also ihre Reaktion auf diese Bemerkung.

        Dieses Buch ist ein Muß für jedem TOS-Leser und man legt es so schnell nicht wieder weg, bevor man nicht genau weiß, wie es ausgeht. Captain Kirk biegt und verdreht die erste Direktive zu seinem Gunsten, aber gerade das macht den Erfolg seiner Missionen aus. Gerade das macht ihn so sympathisch, denn man kann sich meistens darauf verlassen, daß er alles zu einem guten Ende bringt.

    FAZIT:

        Ein spannendes Buch, das sich flüssig liest und die Zeit wie im Fluge vergehen läßt. Hat man erst mal angefangen, gibt es kein Zurück mehr und man legt es erst wieder weg, wenn die letzte Seite gelesen ist.


 
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