„Die Ehre des Drachen“ von Kij Johnson und Greg Cox
 

        „Logbuch des Captains, Sternzeit 47176.2: Gemäß der Befehle von Starfleet ist die Enterprise unterwegs nach Pai, der Thronwelt des abgeschiedenen und rätselhaften Drachenreiches. Bis vor kurzem haben die humanoiden Bewohner des Reichs jeden direkten Kontakt mit der Föderation und anderen Zivilisationen vermieden.“ Doch bevor das Pai-Imperium der Föderation beitreten kann, muß der jahrzehntelange Bürgerkrieg beendet werden, deshalb sollen der Sohn des Herrschers und die Tochter des Rebellenführers heiraten, um ihre Familien und somit das gesamte Reich zu vereinen.
Einen Tag vor der Hochzeit passieren aber unerwartete Dinge, die den langersehnten Frieden gefährden, der so wichtig für die Pai ist. Denn nur wenn Frieden herrscht, können sie der Föderation beitreten und nur wenn sie Mitglied der Föderation sind, kann diese ihnen helfen, gegen die G’kkau, eine aggressive Rasse aus dem All, zu kämpfen...und so setzen Captain Picard und seine Crew alles daran, den Pai zu helfen, denn „ein Leben ud die Zukunft von Pai stehen auf dem Spiel“.
 

        Die Autoren zeichnen sich durch phantasievolle Beschreibungen aus, sie gestalten die G’kkau fremdartig und exotisch, die Pai und ihre Welt faszinierend, prachtvoll und üppig. Jede Situation wird so anschaulich und spannend geschildert, daß es dem Leser leicht fällt, die Geschichte mitzuerleben. Man erwischt sich sogar dabei, daß man sich schüttelt und an eine ähnliche Situation denkt, wenn man liest, wie Picard eine fremdartige und widerlich aussehende „Spezialität“ der Pai hinunterwürgt. Genauso fühlt man mit Riker, der von zwei äußerst sinnlichen Damen kompromittiert wird...
Da die Crewmitglieder sich trennen, kann man die Geschehnisse an 5 verschiedenen Orten mit verfolgen, und es ist äußerst interessant, zu lesen, wie die einzelnen Personen die jeweilige Situation zu retten versuchen. Diese Versuche werden witzig, spannend und erfindungsreich gestaltet.

Nach den ersten Seiten stellt sich ein leicht genervtes Gefühl ein, dadurch hervorgerufen, daß die Autoren scheinbar ihr gesamtes Wissen über Star Trek unter Beweis stellen wollen, was sich in Bemerkungen der Protagonisten zeigt, die witzig und geistreich sein sollen, aber äußerst unangebracht sind. So stöhnt man auf Seite 10 schon auf, wenn Worf  wieder mal eine Bemerkung über die Ehre macht, die der echte Worf in der Situation nie gemacht hätte. Zum Glück hören diese Bemerkungen aber doch noch auf, und es macht Spaß, das Buch zu lesen. Ein Buch das man nur schwer aus der Hand legt, wenn man sich erst mal eingelesen hat, da man unbedingt wissen will, wie diese verzwickte Situation gelöst werden kann.

Für alle die, die taktische Manöver oder dedektivisch angehauchte Geschichten mögen, ist diese Buch nicht geeignet. Zwar kommt die Frage auf, wie diese Geschichte wohl ein glückliches Ende finden kann, aber die Auflösungen der Fragen die auftauchen, sind nicht zu schwer und überraschen nicht. Wohl aber der Schluß, an dem die Crew und Picard sich als sehr erfindungsreich zeigen.

Gesamturteil:

Inhalt: spannend, abwechslungsreich und interessant
Formal: nichts Besonderes, aber durch die Wahl von 5 verschiedenen Orten pfiffig.



 
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