- Hübsches Märchen aus Sicht Deanna Trois -
Alle, die schon immer mehr überDeanna Troi, ihren Alltag und ihre Fähigkeiten wissen wollten, sollten Der Kronprinz lesen. Denn die Perspektive des Buches ist größtenteils die ihre.
Im ersten von zwei Handlungssträngen wird der Alltag der Bordcounselor an Bord der Enterprise beschrieben. Ihre tägliche Arbeit, der Begrüßungsempfang für die Nonnen des Ordens der Kleinen Mütter, die sie auf ihrer Mission begleiten werden. Mutter Veronica, eine der Nonnen benötigt die Hilfe der Counselor, da sie nie gelernt hat mit ihren telepathischen Fähigkeiten umzugehen.
Der zweite Handlungsstrang beinhaltet die persönliche Situation des zukünftigen Herrschers Joakel I‘lium von Capulon IV. Dieser bereitet sich darauf vor nach seinem 30. Geburtstag zum Absolutus gekrönt zu werden und sein Volk in eine neue Ära zu führen. Denn der junge Herrscher hat revolutionäre Pläne, wie die Abschaffung alter Gesetze und den Eintritt in die Föderation, er möchte sein gottesfürchtiges Volk weise und mit Gottes Gnaden in eine bessere Zukunft führen.
Doch als die Enterprise ihren Begrüßungsruf
nach Capulon IV sendet, reagiert der zukünftige Herrscher ablehnend
und teilt der Enterprise mit, dass er nicht gewillt ist den Beitrittsvertrag
zu unterzeichnen. Worauf Jean-Luc
Picard mit Deanna Troi und Mutter Veronica auf den Planeten
beamt, um die Gründe für diesen absoluten Stimmungswandel zu
erfahren und den Herrscher zu bewegen seine ursprünglichen Pläne
wieder aufzunehmen.
Auf dem Planeten, läuft jedoch nichts so
wie geplant und das Team der Enterprise gerät in eine unvorhersehbare
Situation...
Formal betrachtet liegt Der Kronprinz unter dem Durchschnitt. Es fallen keine besonderen Gestaltungsmittel auf, doch hier und da lassen sich sprachliche Ausdrücke finden, die nicht treffend scheinen. Ob das an der Übersetzung oder der Wortwahl Rebecca Neasons liegt sei dahingestellt. Doch wenn Data ein Gespräch mit den Worten „Erlauben sie mir, daß ich mich bedanke“ beginnt oder anmerkt: „Ich werde mir das alles merken.“ oder auch Rikers Aussage, dass da „irgendwas oberfaul“ sei, dann bemerkt man als Leser diese na-ich-weiß-ja-nicht – Gefühl.
Ein Thema des Buches ist Religion. Rebecca Neason
behandelt sie gleich aus drei verschiedenen Blickwinkeln: zum ersten ist
da die Perspektive des gläubigen Herrschers Joakel I’lium, zum zweiten
die Perspektive der Nonne Mutter Veronica und zu guter letzt möchte
auch Data diesen „Aspekt menschlicher Entwicklung“ kennen lernen und beginnt
mit seinen Studien, indem er seine Freunde nach deren Ansichten befragt.
Die Antworten, die Rebecca Neason gibt, sind
recht individuell und behandeln ein recht großes Spektrum der möglichen
Antworten. Doch die wirkliche Tiefe der Frage nach Glauben und Gott wird
nur angerissen, was jedoch für einen Star Trek Roman vollkommen akzeptabel
ist!
Der Kronprinz ist unumstritten ein Buch der weiblichen Perspektive, in dem es größtenteils um Deanna Troi und ihre geistigen Fähigkeiten geht. All diejenigen, die die Ratschläge der Counselor als prinzipiell überflüssig ansehen, sollen dies Buch ungelesen zur Seite legen. Alle Freunde der Counselor sollten es sich schnellstens kaufen, um Dinge über Deanna Troi zu erfahren, die sie schon immer wissen wollten, beispielsweise wie sie als Empathin unter Telepathen aufgewachsen ist.
Die Geschichte um den jungen Herrscher Joakel
I’lium ist ein gut-gegen-böse Märchen, mit klar abgegrenzten
Rollen: einem jungen, guten und weisen Herrscher mit einer schönen
und liebenden Frau an seiner Seite, dem bösen Gegenspieler, einem
Verräter und natürlich einem Happy End!
Es ist eine etwas naive aber wunderschöne
Geschichte, die den Leser mit dem Gefühl zurück läßt,
dass am Ende immer alles gut wird!
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