"So, daß ist also Diehb Spachz Nühend", dachte sich Plakvalt, als er aus dem Sichtfenster der Fähre blickte. "Sieht ja nicht gerade einladend aus.". Er drehte sich zu seinen Eltern um und sah sie entmutigt an. Sein Vater lächelte: " Der erste Eindruck täuscht, mein Sohn. Dir wird es hier gefallen und du wirst bestimmt auch neue Freunde finden." Mit skeptischem Blick sah er zu seiner Mutter hoch und die antwortete strahlend:" He, mein Kleiner. Es wird schon nicht so schlimm. Ich weiß, du hast es schwer. Doch wir haben unsere Arbeit und die führt uns hierher."STAR TREK DIEHB SPACHZ NÜHEND
-- DIE KLICKE UND DER NEUHE:
Kapitel 1 - Die Ankunft
Plakvalt nickte bedächtig und drehte sich wieder zur Sichtluke um. Der Anblick war ja recht nett, dachte er sich. Diehb Spachz Nühend lag in einem Talkessel und war umringt von drei hohen Bergen. Parallel dazu gab es drei tiefe Höhlen, die in den Bergrücken hinein reichten. Auf den ersten Blick war die Stadt nicht zu erkennen, da immer ein leichter Sturm darüber hinweg fegte und so die Sicht nahm.
Die Fähre setzte zur Landung an und kurz darauf verabschiedeten die Stewardessen die Passagiere. Plakvalt und seine Eltern erhoben sich von den Sitzen und strebten langsam dem Ausgang zu. Hinter sich hörte Plakvalt leises Gelächter und als er sich schwerfällig umdrehte, sahen ihn einige der Passagier verspottend an. Mit einem giftigen Blick brachte er das Lachen wieder zum Schweigen und wies die Anderen so in ihre Schranken.
Was konnte Plakvalt schon für sein Aussehen. Er war
mit sich zufrieden und was die Anderen von ihm dachten, war ihn ganz egal.
Er machte sich wieder auf den Weg zum Ausgang und gab für die Übrigen
ein merkwürdiges Bild ab.
Plakvalt war ein kleiner, dicker Junge und stammte aus dem Volk der
Mackisti.
Durch seine kurzen Beine und den langen Armen bewegte er sich zudem etwas
schwerfällig. Sein Körperfarbe ging ins indigoblaue und wären
nicht die zotteligen Haaren mit den Silberstreifen gewesen, wüßte
man nicht, wo vorne und hinten bei ihm ist. Wenn er nur ruhig da steht
und die Arme an den Körper gedrückt hielt, könnte man ihn
glatt für eine blaues Faß halten.
Seine Eltern waren genau das Gegenteil von ihm, denn sie waren groß und schlank. Das Merkwürdige war, daß ihre Körperfarbe ockerfarben war und so es gewisse Spekulationen gab, warum ihr Kind anders als sie aussah. Sie dachten aber nie daran, daß es etwas mit ihrer Arbeit zu tun haben könnte. Beide waren Wissenschaftler und experimentierten meistens mit gefährlichen Stoffen herum. Kurz vor der Geburt gab es einen kleinen Zwischenfall in ihrem Labor und sie atmeten giftige Dämpfe ein. Diese zeigten aber keine Auswirkungen auf sie und sie taten es einfach mit einem Achselzucken ab. Als dann Plakvalt zur Welt kam, war es zuerst doch etwas merkwürdig, aber sie liebten ihn genauso herzlich.
Nun folgte Plakvalt seinen Eltern über die Rampe aus dem Schiff und betrat wieder einmal festen Boden. Die Drei gaben schon eine seltsame Gruppe ab und die Bewohner von Diehb Spachz Nühend sahen ihnen verwundert nach. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, bestiegen sie ein Bodentaxi und fuhren zu ihrem Quartier, daß man ihnen zugewiesen hatte. Das lag fünf Stockwerke hoch und es gab keinen Lift im Gebäude. So mußte die Gruppe die steilen Treppen hochsteigen und Plakvalt hatte so einige Mühe damit. Durch seine kurzen Beine mußte er sich regelrecht die Stufen hinauf ziehen und durch seine Dickleibigkeit kam er auch sehr schnell dabei außer Atem. "Sollen wir dir helfen, mein Junge?", fragten seine Eltern voller Sorge. Kopfschüttelnd und keuchen gab er aber zurück:" Nein, ich schaffe das schon. Geht nur voraus." Beide lächelten ihn an und gingen weiter, während ihr Sohn zurückblieb und ihnen langsam folgte.
Der Gepäckträger ging hinter Plakvalt her und schnaufte leise:" Na, los. Beeile dich schon. Da ist ja meine Großmutter schneller und die ist schon seit Jahren nicht mehr unter den Lebenden." Gerade wegen dieser Aufforderung verlangsamte Plakvalt sein Tempo und beachtete ihn nicht mehr. Als der nächste Treppenabsatz kam, drängte der Gepäckträger einfach vor und stieß den Jungen zur Seite. Dabei lachte er hämisch und blickte abfällig auf ihn hinab.
Mit finsterem Blick verfolgte Plakvalt den Gepäckträger
und sah in Geiste schon die Art der Rache, mit der er ihm heimsuchen wollte.
Es dauerte eine Weile, bis er dann doch noch das Stockwerk erreichte, auf
dem ihr Quartier lag und er sah den arroganten Kofferträger auf sich
zukommen. Mit unschuldigem Blick trat er zur Seite und lies ihn vorbei.
Doch der Träger sah ihn nur lachend auf ihn herab und bemerkte so
nicht, daß Plakvalt seinen langen Arm ausstreckte und
den Weg versperrte. Prompt fiel dieser auch darüber und stürzte
die Treppe hinab. Es war ein toller Anblick, wie sich er Träger immer
wieder überschlug und nicht anhalten konnte. Plakvalt
lächelte siegreich und genoß den Abgang des Trägers. Auf
dem letzten Absatz machte der Stürzende einen Satz und landete in
einem Karren mit übelriechendem Dünger. Das laute 'Platsch' war
sogar noch fünf Stockwerke höher zu hören und die Fontäne
spritzte dabei zwei Etagen hoch. Langsam versank der Träger im Dünger
und als er wieder an die Oberfläche kam, schrie er laut auf. "Arrgh.
So ein Mist." Er versuchte sich den Dreck aus dem Augen zu reiben und blickte
dann nach oben.
Dort winkte Plakvalt zu ihm hinunter und lachte jetzt
genauso lauthals, wie zuvor er ausgelacht wurde.
Plakvalt betrat lachend das Quartier
und seine Eltern sahen ihn erwartungsvoll entgegen. "Was hast du Junge?",
wollte sein Vater wissen. Achselzucken antwortete er:" Nichts. Ich finde
es eigentlich doch ganz schön hier." "Schön, daß es dir
gefällt. Dein Zimmer ist hinten links.", bemerkte seine Mutter schmunzelnd.
Gespannt ging Plakvalt in sein Zimmer und bliebt erstaunt
stehen. Der Raum war riesig und hatte sogar einen Balkon, von dem man die
ganze Stadt überblicken konnte. Er trat hinaus auf den Balkon und
lies seinen Blick überall hin schweifen. Diehb Spachz Nühend
ragte aus dem leichten Sandsturm heraus und als sich dieser verzog, konnte
man jedes Gebäude erkennen.
Jedes von ihnen war mit einer Staubschicht bedeckt, doch die Formen
der Häuser war auch so zu erkennen. In der Mitte der Stadt streckte
sich ein großer Donat in die Höhe und drehte sich langsam im
Kreis dabei. Auf einer Seite stand geschrieben: Quarkx's
Donatbar. Hier gibt es jede Art von Donat aus dem ganzen Quadranten.
Als Plakvalt dies las, lief ihm schon das Wasser im Munde
zusammen und er nahm sich vor, so schnell wie möglich diese Bar aufzusuchen.
"Ist ja wirklich toll hier. Ich glaube, hier werde ich es wohl einige Zeit
aushalten.", murmelte er leise. Dann drehte er sich um und blickte sich
im Zimmer um. Irgendwer hatte sich Mühe gegeben, den Raum so herzurichten,
daß sich ein Kind wohl fühlen mußte. Es gab ein großes
Bett und einen großen Bildschirm, auf dem gerade irgendwelche Cartoons
liefen. Seufzend lies sich Plakvalt in das Bett fallen und
blickte an die Decke. Dort entdeckte er einen animierten Sternenhimmel
und die Lichter funkelten strahlend herab.
Sein Vater kam herein und fragte:" Na, wie findest du dein Domizil?"
"Ganz toll, Paps.", gab er zurück. "Schön. Deine Mutter und ich
müssen uns jetzt bei unserem neuen Arbeitgeber melden. Kommst du alleine
zurecht?", wollte Vater wissen. Bejahend nickte er und entließ damit
seinen Vormund. Er blieb einige Minuten noch liegen und erhob sich danach,
um wieder auf den Balkon zu treten.
Dort betrachtete er die Stadt und lies seinen Blick von einem Gebäude zum Anderen wandern. Er bemerkte einige Läden, Tempel, Bars und Wohnsilos. Über einem Haus entdeckte er einen rostroten Stern, der strahlend blinkte und das Sicherheitsbüro eines gewissen Oktoh kennzeichnete. Irgendwie forderte ihn dieser Stern heraus und er beschloß sich dort einmal umzusehen. Als er daran dachte, daß er sich die Treppe hinunter und danach auch wieder hinauf quälen mußte, seufzte er leise auf. Plötzlich bemerkte er aus den Augenwinkeln etwas, daß seine volle Aufmerksamkeit auf sich zog. Er trat näher an die Brüstung heran und sah sich das Entdeckte genauer an. Plakvalts Augen wurden größer, als er den Mamutbaum neben dem Haus erblickte und dessen Äste sich ganz nahe zu ihm erstreckten.
Da glitt ein Lächeln auf sein Gesicht und er schwang sich auf die
Brüstung. Mit den langen Armen erreichte er einen starken Ast und
hangelte sich hinüber. Nun war er endlich in seinem Element, denn
er hatte herausgefunden, daß er sich so viel besser vorwärts
bewegen konnte. Schon früher war ihm aufgefallen, daß er im
Klettern zu Spitzenleistungen fähig war und sich von Ast zu Ast schwingen
konnte, ohne müde zu werden. Es brauchte aber kein Baum zu sein, es
genügte schon sich an Vorsprüngen und Balken entlang zu hangeln.
Dabei spielte es keine Rolle, ob sich die Griffe knapp über dem Boden
oder hoch in der Luft befanden.
Plakvalt lies sich nun langsam über dem Baum von
Ast zu Ast gleiten und prüfte dabei die Belastbarkeit der Selben.
Innerhalb kurzer Zeit hatte er den Boden erreicht und blieb erst mal im
Schatten des Baumriesen stehen.
Kapitel 2 - Die Begegnung
Plakvalt suchte das Umfeld mit seinen Blicken ab, ob jemand seinen Abstieg vielleicht bemerkt hatte. Dem war nicht so und darum ging, bzw. schlurfte er los und hielt sich dabei nahe an den Gebäuden. Die Personen, die ihm dabei begegneten, musterten ihn mit amüsiertem Kopfschütteln und gingen kichernd weiter. "Immer das Gleiche. Wieso kommt es nur, daß mich alle anstarren und sich dann über mich lustig machen. Sie sollten sich selbst mal ansehen und dann über mich urteilen.", murmelte er erbost. Plakvalt setzte seinen Weg fort und begutachtete die Geschäfte und die Vielzahl an Ständen.
Bei jedem Stand waren herrliche Sachen zu bestaunen und so merkte er
gar nicht, daß ihm jemand folgte. Immer weiter ging der Bummel und
er konnte sich gar nicht satt sehen an den Lampen, Tüchern, Stoffen,
Instrumenten und was noch so alles angeboten wurde. Jeder sah ihn zwar
kurz an, widmete sich dann aber wieder seiner Arbeit. "Interessant! Hier
scheint mich niemand zu bemerken. Ich werde öfters kommen und mich
hier umsehen.", dachte Plakvalt mit wachsender Begeisterung.
Weiter ging es an Ständen mit Essen aus der nächsten Umgebung
und an Läden mit Gebrauchsartikeln. Irgendwann kam er an einen Stand,
an dem Spiegel verkauft wurden und als er sich so darin betrachtete, bemerkte
er eine Bewegung am Rande.
Er sah genauer hin und konnte eine kleine Gruppe von Kindern ausmachen,
die sich gerade hinter den nächsten Verkaufstand versteckten. Die
letzten Beiden konnte er gerader noch ausmachen, aber es waren so an die
sieben, oder acht von ihnen. Er setzte seinen Weg fort und tat so, als
ob er die Verfolger nicht bemerkt hatte. Insgeheim mußte er grinsen,
denn sie strengten sich nicht sehr an und machten auch noch ziemlichen
Lärm dabei. Mit gespieltem Interesse betrachtete er wieder die Waren
und sah in einer Reflexion einer Schale, wie die Gruppe unauffällig
auffällig folgte.
"Nun gut. Dann will ich doch mal sehen, mit wem ich es zu tun habe.", dachte sich Plakvalt und sah sich in der Straße um. Da entdeckte er eine passende Stelle, an der er die Verfolger zur Rede stellen konnte. Er passierte einen Durchgang und bemerkte zwei Ringe, die an einem Vorsprung befestigt waren. Dort zog er sich schnell in die Höhe und drückte sich mit seinem kleinen, dicken Körper an die Wand. Gespannt wartete er ab, ob ihn die Verfolger nachkamen und sie enttäuschten ihn auch nicht. Die gesamte Truppe kam durch den Durchgang gehetzt und sah sich überrascht um. Als ihm alle den Rücken zuwandten, ließ Plakvalt sich mit einem lautem Plumpser auf den Boden fallen.
Erschrocken drehten sich alle zu ihm um und sahen ihn mit aufgerissenen Augen an. "Wer seid ihr und warum verfolgt ihr mich?", verlangte Plakvalt mit den Armen auf den Hüften zu wissen. Langsam lies er seinen Blick über die einzelnen Personen wandern und musterte sie aufmerksam. Der Anführer schien der größte von ihnen zu sein, der Vrenkteti und wie er später erfuhr, hieß er Quarkx. Wahrscheinlich war er mit dem Donatbarbesitzer verwandt. Quarkx war ein großer, dünner Junge. Wie es bei seinem Volk so üblich war, hatte er eine große Nase und kleine Ohren. Damit konnte er meilenweit Latzium riechen und jedes kleine Gramm davon aufspüren. Auf seinem Kopf sprießte ein langer Zopf mit einer roten Masche daran, den er sich um den Hals geschlungen hatte.
Neben ihm stand eine Wolganierin mit Namen Trie'Pous. Sie stammte von einem Wasserplaneten und hatte deshalb nur 3 Finger, die durch Schwimmhäute miteinander verbunden waren. Ihr Körper steckte in einem feuchten Anzug und an der Hüfte war ein Wasserbehälter angebracht, der sie mit Feuchtigkeit versorgte. Ihr Kopf war bis auf die enganliegenden runden Ohren und dem Irokesenhaarschnitt haarlos. So wie es aussah, war sie die Freundin von Quarkx, denn sie warf ihm immer wieder Blicke zu und beobachtete auf jede seiner Bewegungen.
Neben ihr stand Kl'hurt, ein Kriegerverschnitt und fuchtelte mit einem Bak'pleck herum. Ihm zu Füßen hockte ein Kaachck, der heftig an seiner Leine zerrte und furchtbar knurrte. Wie Plakvalt später erfuhr, hieß er schtabwalk und war sein engster Freund. Der Klengtote hatte drei eckige Beulen auf der Stirn und eine kleinere an der Seite. In seiner Lederrüstung sah er fast schon lächerlich aus, da sie ihm einige Nummern zu groß war und Plakvalt mußte sich zusammen reißen, um nicht lauthals zu lachen.
Darum lies er seinen Blick weiter schweifen und blieb auf einer Trüylianerin hängen. Ihr Volk ging nach der Geburt eine Verbindung mit einer einheimischen Schneckenart ein und verband sich mit dem Wirtskörper. Das Schneckenhaus ragte an ihrem Rücken auf und wenn man genau hinsah, konnte man die Schnecke darin erkennen. Jarpira Dachxs hatte, wie jeder bei ihrem Volk kleine grüne Streifen auf der Stirn, die sich den ganzen Körper hinab zogen und bei den vier Zehen endeten.
An ihrer rechten Seite stand Glirra Neftsis, eine blauhaarige kleine Nervensäge. Immer wollte sie recht behalten und setzte ihre kindliche Macht mit einem aus hartem Brot geschnitzten Messer durch. Sie drohte jedesmal damit, es aufzuessen, wenn sie nicht ihren Willen bekam. Die Anderen lachten und stachelten sie dabei an, doch Glirra Neftsis verwirklichte ihre Drohung nie. Ihre Eltern gehörten der Bangtovanischen Widderstandsbewegung an und sie eiferte ihnen in jedem Verhalten nach. Sie liebt schwere Ohrringe und da sie die nur auf einer Seite trug, litt ihre Körperhaltung daran. Dies wirkte sich dadurch aus, daß sie leicht humpelte und ihre Körperfalten unter dem Kinn zu wackeln anfingen.
Dann waren nur noch drei, denen Plakvalt seine Aufmerksamkeit
zukommen lies. Der eine war Wexlieh Krubscher, ein Dährianer,
der immerzu an elektronischen Bauteilen herumbastelte. Leider funktionierten
sie meisten nicht und ganz selten brachte er sie wieder zum Laufen. Immer
hatte er ein Teil in der Hand und schraubte mit einem Hammer daran herum.
Wexlieh war der Stiefbruder von Tatschah Jyarr,
einer Marschirianerin. Ihr Gesicht war immer überzogen
von Lachfalten und man sah darin den Schalk, der ihr im Nacken saß.
Sie versuchte immer wieder größeren Kindern Streiche zu spielen
und kam damit immer wieder in die Klemme. Es passierte nicht selten, daß
sie nach getanem Streich, von den Betroffenen verfolgt wurde und davonlief.
Dann versteckte sie sich meistens in Quarkx Donatbar und
wartete, bis der Verfolger sie in Ruhe lies.
Zum Schluß war nur noch Soihep Em. Qinut übrig und sie kam von Betziod. Wie jede ihres Volkes hatte sie zwei kleine Hörner über den Ohren und zwei unterschiedliche Augenfarben. Eines davon war blau und das andere schwarz. Ihr schien aber dieses Aussehen nicht zu gefallen und lenkte von ihren Makeln mittels Intelligenz ab. Darum warf sie immer mit hochtrabenden Ausdrücken um sich und verwirrte alle zunehmend.
Plakvalt und die Gruppe musterten sich
gegenseitig und warteten zunächst ab. Darum wiederholte er die Frage
nochmal:" Ich verlange von euch zu wissen wer seid ihr und warum ihr mich
verfolgt?" Alle sahen Quarkx an und der Anführer der
Bande hob trotzig das Kinn. Dadurch streckte sich seine große Nase
in die Luft und man konnte die langen Haare darin erkennen. Bei jedem Atemzug
flatterten sie wild darin und erzeugten einen leisen Pfeiflaut.
Langsam kam Quarkx auf Plakvalt zu
und sagte: Du hast hier nichts zu verlangen. Wenn hier einer Fragen stellt,
dann sind wir das. Also! Wer bist du und was machst du in unserer Stadt?
Durch den angehobenen Kopf übersah Quarkx einen kleinen
Stein und stolperte darüber. Mit einem Aufschrei, der sofort von einem
Haufen übelriechenden Dungs gedämpft wurde, landete er mit der
Nase darin.
Zuerst war alles sprachlos, aber als er den Kopf und die Nase herauszog, begann Tatschah Jyarr leise zu kichern. Quarkx drehte sich langsam zu ihr um und sah sie finster an. Als er die Luft heraus blies, flog der ganze Dung auf den Boden und die Nasenhaare gleich mit. Dies löste erst recht Gelächter aus und die ganze Gruppe schüttelte sich vor Lachen. Selbst die ansonsten so stille Trie'Pous kugelte sich fast am Boden. Immer lauter wurde das Lachen und selbst Plakvalt konnte sich nicht mehr halten und stimmte ins Gelächter mit ein. Stolzen Hauptes stand Quarkx in der Mitte und wischte sich das Gesicht und die Nase mit dem Handrücken ab.
Hört sofort auf!, verlangte der Vrenkteti mit fordernder
Stimme. Doch niemand hörte auf ihn und alle lachten munter weiter.
Jarpira
Dachxs Schnecke schaute aus ihrem Häuschen und wunderte sich
über die Schaukelbewegungen ihres Wirtes. Wexlieh Krubscher
hörte mit seiner Bastelei an seinem Gerät auf und lies es beinahe
fallen, so durchzuckten ihn die Lachkrämpfe. Kl'hurt
und sein Kaachck warfen sich auf den Rücken und strampelten
mit den Beinen in der Luft. Sein Bak'pleck klirrte bei laut
an seiner Seite und untermalte das ganze Szenario mit wohltuenden Klängen.
Glirra Neftsis zeigte auf Quarkx und lies
ihren schweren Ohrring baumeln, während sie sich im Lachrausch herum
warf. Auch Soihep Em. Qinut konnte sich nicht mehr halten, obwohl sie es
heftig versuchte und dann in schallendes Gelächter ausbrach.
Während sich alle über Quarkx lustig machten, zog sich Plakvalt langsam zurück und verließ den Schauplatz der Lächerlichkeit. Den Kopf schüttelnd und immer wieder das Bild vor Augen machte er sich auf den Heimweg und ließ die lachenden Verfolger hinter sich zurück.
Kapitel 3 - Die Clubhöhle
Plakvalt schlenderte nach Hause und entdeckte seine Eltern, die auch auf dem Heimweg waren. Schnell schlug er einige Haken und kam fast zeitgleich bei dem Gebäude an, wo sie einquartiert waren. Seine Eltern stiegen die Stufen hoch und er blieb kurz beim Riesenbaum stehen. Er sah sich um, ob niemand in der Nähe war und als er keinen erblickte, kletterte er behändig den Baum hoch. Hier fühlte er sich wie zuhause und konnte seine Nachteile seines adretten Körperbaus voll einsetzten. Oben angekommen, schwang er sich auf die Brüstung und sprang dann auf den Balkon hinab. In aller Eile schleifte er seinen Prachtkörper zum Bett und lies sich hineinblumsen. Kaum lag er drinnen, öffnete sich die Türe und sein Vater trat ein. Dieser lächelte auf seinen Sohn hinab und fragte: Liegst du immer noch im Bett, mein Junge? Du solltest dich draußen etwas umsehen und die Stadt erkunden. Vielleicht triffst du ja jemanden in deinem Alter. Plakvalt lächelte zurück und antwortete mit müder Stimme: Morgen. Heute war ein anstrengender Tag. Die Stadt läuft mir ja nicht davon und ich werde bestimmt jemanden finden. Das glaube ich auch., schmunzelte sein Vater. Damit lies er ihn alleine und Plakvalt atmete erleichtert auf. Uff. Das war aber knapp.
Erleichtert erhob er sich und bemerkte sein Gepäck in der Ecke stehen. Nachdem er die Koffer geöffnet hatte, holte er seine Kleidung und seine Spielsachen heraus. Darunter war auch eine kleine Schildkröte namens Klofri, die er an seinen Nachttisch stellte und so das ganze Zimmer überwachen konnte. Darin eingebaut waren kleine Sensoren, die durch die Augen alles aufnehmen und auf dem Schild am Rücken betrachtet werden konnten. Weiters war noch ein kleiner Holoprojektor eingebaut, der bei Abwesenheit, ein Bild seines schlafenden Herrchen zeigte.
Nachdem alles verstaut und eingeräumt war, rief seine Mutter Plakvalt
zum Essen. In der Küche schaufelte er das Mahl in sich hinein, denn
er hatte seit der Abreise von Umobita Platefia, dem letzten
Aufenthalt nichts mehr gegessen. Seine Eltern sahen ihm lachend dabei zu
und seine Mutter bemerkte: Du hast aber einen Mordshunger. Iß nur
weiter so, dann wirst du noch groß und stark. Dies lies er sich
nicht zweimal sagen und nahm sich auch noch doppelten Nachtisch.
Damit ging er wieder in sein Zimmer und setzte sich damit auf den Balkon.
Da schon die Nacht hereingebrochen war, leuchteten die Schilder der einzelnen
Geschäfte ganz grell. Sie blendeten förmlich und Plakvalt
mußte sich eine Brille aufsetzen, die einiges davon filterte und
erträglich machte. Besonders der rostrote Stern von Oktoh
und der Riesendonat von Quarkx blinkten besonders unerträglich.
Plakvalt
wünschte sich, daß dies aufhören möge und als hätten
seine Wünsche Früchte getragen, erloschen sie und kurz darauf
auch die Lichter der halben Stadt.
Zuerst beobachtet der kleine Blaue das Geschehen und als plötzlich überall Rufe erschallen und sich über dem Mißstand aufregten, schmunzelte er erleichtert. Oh, Mann. Jetzt dachte ich schon, dies ginge auf mein Konto., murmelte er leise. Die Protestrufe wurden immer lauter und es schien nicht das erste Mal zu sein, denn man konnte diesbezügliche Bemerkungen heraus hören. Nicht schon wieder., oder Wieso kapieren es die Beiden nicht, daß sie an den Energieausfällen schuld sind., waren zu vernehmen und das waren noch die freundlichen. %9!V6ç8)&/Í%~ö\ drang an Plakvalts Ohren und er mußte laut lachen, so daß sich sein kleiner blauer Körper heftig schüttelte. Während immer mehr Unmut laut wurde, drehte er sich um und ging müde zu Bett.
Als in der Früh der altmodische Wecker klingelte, der schon seit Wochen in Besitz der Familie ist, öffnete Plakvalt die Augen und streckte sich. Zumindest versuchte er es, denn man konnte es nicht leicht erkennen. Danach stand er auf und machte sich in der Solardusche einmal frisch. So ausgeruht, stapfte er aus dem Zimmer und seine Eltern warteten schon mit dem Frühstück in der Küche. Guten Morgen, mein Junge., begrüßte ihn seine Mutter, Hast du gut geschlafen? Bejahend nickte er: Ja, sehr gut. Ist schon komisch. Auf Umobita Platefia konnte ich nicht so gut schlafen, dort war es irgendwie zu ruhig. Es freut mich, daß du so gute Laune hast. Deine Mutter und ich müssen gleich zur Arbeit. Du kommst auch bestimmt alleine zurecht?, erwiderte Vater. Zustimmend nickte Plakvalt: Ja sicher, ich habe vor mir die Stadt anzusehen. Lächelnd strich ihm seine Mutter über das zottelige Haar: Schön, versuch aber nichts anzustellen. Mit erstauntem Blick sah er sie an und konterte unschuldig: Ich! Ich habe noch nie etwas angestellt. Grinsend schüttelten seine Eltern den Kopf und sein Vater bemerkte: Und was war auf MazKinkeleyst? Erwischt sah er zu ihnen auf und zuckte mit den Schultern: Das war ein Unfall. Ich hatte nichts damit zu tun, daß plötzlich Schokopudding aus der Ventilation kam. Mit erhobener Braue sah sein Vater ihn an, sagte aber nichts dazu. Kurz darauf verließen sie das Quartier und gingen zur Arbeit. Na ja. Ein klein wenig konnte ich schon dafür. Wie sollte sonst der Schokopudding in die Ventilation kommen, wenn nicht per Hand., kicherte Plakvalt und erinnerte sich wieder voller Freude an den Vorfall.
Eine Stunde später machte sich Plakvalt auf den Weg und zwar so, wie es am einfachsten für ihn war. Über dem Baum hinab gelangte er zur Straße und dort schleifte er seinen kleinen, runden Körper in Richtung Stadt. Heute wollte er sich mal die Donat-Bar ansahen und schlurfte gemütlich darauf zu. Als die Bar in Sichtweite war, versperrte ihm plötzlich Glirra Neftsis den Weg und bedrohte ihn mit ihrem Messer. Die Anderen wollen dich sehen und du kommst besser mit, sonst werde ich das Messer aufessen. Schmunzelnd erwiderte Plakvalt: Das will ich natürlich nicht. Geh vor und ich folge dir. Mit einer Handbewegung deutete er voraus. Gut, daß will ich dir auch raten., drohte sie nochmals und drehte sich auf der Stelle um. Mit humpelten Schritten machte sie sich auf den Weg und Plakvalt folgte ihr schlurfend. Der Weg war lang und nicht gerade einfach. Zuerst ging es durch mehrere Hinterhöfe und danach über freies Feld. Als es in Richtung Berge ging, blieb Plakvalt stehen und fragte: Wie weit ist es denn noch und wohin schleppst du mich eigentlich? Glirra Neftsis blieb stehen und antwortete: Es ist nicht mehr weit und wir gehen zu unserer Clubhöhle. Dort warten die Anderen auf uns. Dann mal weiter., forderte er sie auf und gemeinsam setzten sie den Weg fort. Sie hatte recht, denn kurz darauf kamen sie in einem kleinem Talkessel an und Plakvalt entdeckte einen Höhleneingang, vor der Klengtote Kl'hurt Wache hielt und ihnen entgegensah. Sein Kaachck knurrte Plakvalt an und zerrte fest an der Leine. Mit gespielter Furcht stapfte der blaue Mackisti an den Beiden vorbei und betrat nach Glirra die Höhle, während die Wache nach ihnen eintrat. Nach einem kurzem Marsch durch dunkle Tunnel erreichte das Gespann eine große Höhle und Plakvalt blieb erstaunt stehen, als er sich darin umsah.
In der Mitte der Höhle stand ein großer Tisch und darum saß die ganze Gruppe. An den Wänden stapelte sich jede Art von Schrott und ausgemusterten Teilen. Darunter konnte Plakvalt elektronische Bestände, Möbel, Shuttlewänden und noch eine Menge anderer Teile.
Tja, leider habe ich nicht mehr, aber irgendwann werde ich daran weiterschreiben...
(kann aber noch einige Zeit dauern)
Home